Beschluss:

Der Kreisausschuss nimmt den Bericht zur Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung

(Stand: Dezember 2017) zur Kenntnis.

Protokoll:

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke wies darauf hin, dass die europäische Kommission die Anzahl der „Europe Direct Büros“ erheblich reduziert habe und daher u.a. die Stadt Köln, die Städteregion Aachen und der Rhein-Kreis Neuss derzeit kein eigenes „Europe Direct Büro“ mitfinanziert bekommen. Die Europaarbeit werde dadurch jedoch nicht verändert.

 

Kreistagsabgeordneter Dieter Welsink merkte zum Thema „Regionenvergleich der IHK Mittlerer Niederrhein“ an, dass im Rahmen des Landkreis-Rankings, der Rhein-Kreis Neuss innerhalb eines Jahres von Platz 69 auf Platz 26 bundesweit aufgestiegen sei und in NRW sogar auf Platz 2 lande. Dieses Ranking sei besonders erfreulich und zeige unter anderem die Wirtschaftsstärke des Rhein-Kreises Neuss. Dennoch müsse weiter an den Themen Digitalisierung, Wohnraum, Bildung, Ausbildung und Fachkräftesicherung gearbeitet werden.

 

Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer ergänzte, dass es vor allem auch um die Zukunftsfähigkeit der Industrie im Rahmen der Digitalisierung gehe. Ein eigener Wirtschaftsausschuss sei daher noch weiterhin gewünscht.

 

Kreisdirektor Dirk Brügge berichtete über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Rhein-Kreis Neuss. Im Bereich Gründungsförderung/ Förderung von jungen Unternehmen sei der Rhein-Kreis Neuss auf einem guten Weg. Ein Meilenstein wurde im Jahr 2017 durch die Einführung und Beteiligung des „digitalen Hubs“ gesetzt. Hierbei würden innovative Themen angegangen und umgesetzt. Nicht nur für Unternehmen, die als „start ups „ bezeichnet werden, ist der Rhein-Kreis Neuss ein gründungsfreundlicher Kreis, sondern auch für klassische Unternehmen.  Einmal im Jahr werde vom Kreis ein „Gründer- und Unternehmertag“ angeboten, der dazu dient, Unternehmen zu beraten und für die Zukunft zu unterstützen. 

 

Kreistagsabgeordneter Dieter Welsink erklärte, dass die Entwicklungen deutlich zeigen, dass die Wirtschaftspolitik im Rhein-Kreis Neuss ein sehr wichtiges Thema sei. Man müsse auch sehr deutlich darauf achten, im Sinne einer SWOT Analyse zu schauen, wo sich die Stärken und Schwächen des Kreises im Rahmen der Wirtschaftsentwicklung befinden. Anschließend sollten Maßnahmen und Strategien zur weiteren Unterstützung der Projekte erarbeitet werden.

 

Kreistagsabgeordneter Rainer Thiel regte an, dass die Beratung und Unterstützung von Unternehmen nicht in einem vorhanden Kreisgremium, wie dem Kreistag oder Kreisausschuss, beratend werden sollte, sondern in einem Fachgremium, das sich mit systematischen Fragen rund um die Wirtschaftspolitik beschäftige. In diesem Zusammenhang sollte sich nochmals mit der Architektur der Ausschüsse des Kreistages auseinandergesetzt werden.

 

Kreistagsabgeordnete Kirsten Eickler stimmte dem zu und forderte eine bessere Förderung und Umsetzung von digitalen Projekten und Ideen im Kreisgebiet, da der technische Fortschritt in naher Zukunft enorm zunehmen werde. Ein großes Problem sei zudem, dass zukünftig vor allem die gut digitalisiert ausgebildeten Fachkräfte das Kreisgebiet verlassen könnten, wenn nicht entsprechende Job- und Förderangebote bereitgestellt würden. In diesem Zusammenhang machte Frau Kreistagsabgeordnete Kirsten Eickler auf das Projekt „Chaos macht Schule“ aufmerksam.

 

Kreistagsabgeordneter Dieter Welsink machte deutlich, dass die Wirtschaftsförderungspolitik weiterhin im Kreisausschuss behandelt werden sollte, da diese Themen eine enorme Wichtigkeit besitzen und komplexe Fragen und Entscheidungen im Hauptgremium des Kresies erläutert werden sollten. Allerdings sollte sich über Formate abgestimmt werden, in welchem Rahmen die Themen der Wirtschaft behandelt werden und wo Schwerpunkte gesetzt werden sollten. Da die Themen sehr vielfältig sind, sei es schwer diese in einem Fachwirtschaftsausschuss zu komprimieren. 

 

Kreisdirektor Dirk Brügge machte auf das Instrument „ZDI Netzwerk“ aufmerksam, in welchem der Kreis bereits seit mehreren Jahren Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Informationstechnologie fördere. Derzeit bereite sich der Kreis darauf vor, dieses Instrument weiter zu entwickeln.