Protokoll:

Das Kreisjugendamt stellte die einzelnen Produktgruppen im Rahmen einer Power-Point Präsentation vor.

Coronabedingt stellte Frau Klein - stellvertretend für die Produktgruppenleitungen - deren Aufgabengebiete vor.

 

Im Anschluss bedankte sich Frau Stein-Ulrich für den Vortrag und stellte folgende Fragen:

1. Ist eine steigende Aggressivität zu verzeichnen?

2. Ist die Personalsituation zur Bewältigung der Aufgaben ausreichend?

3. In welcher Form werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschützt?

4. Besteht die Möglichkeit, Supervision in Anspruch zu nehmen?

 

Frau Klein beantwortete die Fragen wie folgt:

  1. Insgesamt ist eine steigende Aggressivität innerhalb von Familien als auch gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verzeichnen. Diese äußert sich überwiegend verbal, in Form von Drohungen, welche teilweise massiv sind. Daraus resultiert ein steigender Hilfebedarf, der allerdings überwiegend bei den Hilfen zur Erziehung zu verorten ist. Die Zahl der akuten Kindeswohlgefährdungen steigt nur leicht.
  2. Aktuell ist die Personalsituation angespannt. Allerdings konnten die offenen Stellen besetzt werden, sodass ab Mai alle Stellen besetzt sind. Dann ist die Arbeitsbelastung immer noch sehr hoch, aber vertretbar. Es ist ausgesprochen schwierig, geeignete und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Wichtig ist neben der Eignung und den Rahmenbedingungen u.a., dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich sicher und wertgeschätzt fühlen.
  3. Aufgrund der ansteigenden Aggressivität ist es nicht mehr möglich, die Eingangstür des Jugendamtes offen stehen zu lassen. Dort wurden eine Kamera sowie eine Wechselsprechanlage installiert. Hausbesuche zur Überprüfung von Kindeswohlgefährdung werden grundsätzlich zu zweit durchgeführt. Dabei müssen die Produktgruppenleiter Kenntnis darüber haben, wo und wann die Termine stattfinden. Innerhalb des Amtes besteht die Möglichkeit, über die Tastatur der PC‘s Alarm auszulösen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die regelmäßig Außentermine wahrnehmen, sind mit einem Smartphone ausgestattet.
  4. Supervision findet regelmäßig statt und ist Teil des Qualitätsmanagements. Die immer schwieriger werdenden Fälle machen Supervision unverzichtbar. Dies ist sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von großer Bedeutung, als auch auch für Bürgerinnen und Bürger, da Supervision beide Seiten schützt.