Protokoll:

Vorsitzender Herr Markert regt an, den Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen neu zu formulieren. So könne z. B. unter Punkt 1 das Wort „Komplett“ gestrichen werden. Des Weiteren wenden bereits einige Bundesländer die Untergrenze von 2 Mio. Euro für ein Bauvorhaben an, ab dem zertifiziert werden solle. Herr Vieten betont, dass das Zertifizieren auf Basis des Steckbriefkatalogs „Bewertungskriterien Nachhaltiges Bauen, kurz BNB“ doch sehr aufwendig sei und dass daher nicht auch noch alle kleineren Bauvorhaben zertifiziert werden können. Daher unterstütze er den Vorschlag mit der Baukostenuntergrenze in Höhe von 2 Mio. €.

Vorsitzender Herr Markert informiert über das Zertifizierungssystem BNB. Herr Wappenschmidt schlägt vor, dieses im Rhein-Kreis Neuss erstmalig am BBZ Dormagen anzuwenden. Über Auswirkungen und Erfahrungen solle die Verwaltung berichten. Auf Basis dieser Ergebnisse könne dann später entschieden werden, ob diese Zertifizierung Standard im RKN werden solle. Herr Wappenschmidt fragt, warum nur der Silber-Standard avisiert werde. Vorsitzender Herr Markert erklärt dieses mit den Kosten. So fallen beim Silber-Standard ca. 1 % Mehrkosten an, beim Gold-Standard die dreifache Menge.

Dr. Freiherr von Canstein sagt, dass es neben dem BNB auch andere Bewertungsverfahren gebe und wünscht dazu Informationen. Herr Dr. Welsink sieht noch erheblichen Beratungsbedarf in Sachen Zertifizierung und den Bewertungskriterien und wünscht dazu ebenfalls weitere Informationen. Herr Ackburally verweist auf die Vorbildfunktion des Kreises und spricht sich gegen ein Pilotprojekt und weiterhin für den vorliegenden, umfangreicheren Beschlussvorschlag aus.

Vorsitzender Herr Markert gibt zu Protokoll, dass die Zertifizierungssysteme jeweils im Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschusses und im Schul- und Bildungsausschusses vorgestellt werden sollen. Frau Runge hebt die Vorteile der BNB-Zertifizierung hervor. Frau Steiner fragt, ob es Fördermöglichkeiten gebe. Herr Vieten sagt, dass das BNB als staatliches Programm kostenfrei aus dem Internet heruntergeladen werden könne. Er verweist nochmals auf die Komplexität solcher Zertifizierungen und ist ebenfalls dafür, BNB erstmalig im BBZ Dormagen auszuprobieren.

Frau Wienands spricht sich gegen eine Probeabstimmung zum Beschlussvorschlag aus.

Vorsitzender Herr Markert verweist auf die unlängst beschlossene, neue Haushaltsstelle, aus der für Klimaschutzmaßnahmen zusätzliche Gelder in Höhe von 1,2 Mio € zur Verfügung gestellt werden. Er sagt, dass die Zertifizierung nach BNB für das BBZ Dormagen ca. 100.000 € kosten würde und dass sich das neue Klimaschutzbudget dafür anbiete. Daher schlägt Vorsitzender Herr Markert vor, den vorliegenden Beschlussvorschlag zu modifizieren und dann auf die Tagesordnung des nächsten Kreisausschusses bzw. Kreistags zu setzen. So könne der Mittelabruf für die Zertifizierung relativ schnell erfolgen. Frau Wienands unterstützt diesen Vorschlag.

(Anmerkung der Schriftführung: Der nächste Kreisausschuss tagt am 19. Mai, der nächste Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschusses am 10. Juni und dann erst wieder am 18. November, der nächste Kreistagstermin ist der 30. Juni.)

Vorsitzender Herr Markert fragt, ob die Verwaltung die Anregungen und Vorschläge von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zügig beantworten könne. Der Architekt Herr Kotterba ist zuversichtlich, dass zumindest ein größerer Teil der Vorschläge relativ kurzfristig abgearbeitet werden könne, seriös betrachtet allerdings nicht in jedem Fall inklusive einer detaillierten Kostenrechnung.

Um hinsichtlich der Zertifizierung des BBZ Dormagen einen Konsens zu finden, unterstützt Frau Schenke den Vorschlag des Vorsitzenden Herrn Markert.

Herr Welsink fragt, ob das Thema „Neubau des BBZ“ nun vom Tisch sei und plädiert dafür, dass die Verwaltung bereits jetzt mit den vorgesehenen Leistungsphasen beginnen solle. Vorsitzender Herr Markert betont, dass damit aber der angestrebte Konsens ausgehebelt würde. Herr Welsink unterstützt daraufhin das konsensuale Vorgehen, wie von Frau Wienands dargelegt.

Frau Hugo-Wissemann erklärt, dass der Verwaltung kurzfristig ein Anforderungskatalog für die Sanierung des BBZ übermittelt werde und spricht sich für die weitere Behandlung des Themas im Kreistag oder im Kreisausschuss aus. Frau Schenke schließt sich den Ausführungen von Frau Hugo-Wissemann an.