Sachstandsbericht
zum Schrottplatz an der Stadtgrenze Neuss / Kaarst
In seiner Sitzung am 17.11.22 hat die Verwaltung
letztmalig über den Sachstand auf dem Schrottplatz berichtet. Die Situation hat
sich in den letzten Monaten wie folgt entwickelt:
1. Grundwasseruntersuchungen
Die gutachterliche Bewertung der
Grundwasseruntersuchungen, die infolge des Großbrandes im April 2021
durchgeführt wurden, liegt mittlerweile vor. Die Ergebnisse zeigen eine
Grundwasserbelastung durch „Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen“ („PFAS“).
Hierzu hat bereits das Landesamt für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) eine Stellungnahme auf
Anfrage des Umweltamtes abgegeben. Das Umweltamt teilt die Auffassung des LANUV
und des Gutachters, dass aufgrund der festgestellten Belastungen weiterer
Handlungs- bzw. Untersuchungsbedarf besteht. Deshalb wird derzeit durch das
Umweltamt ein bodenschutzrechtliches Verfahren mit dem Ziel einer
Gefährdungsabschätzung eingeleitet. Diese soll durch den Grundstückseigentümer
als Zustandsstörer beauftragt werden. Andernfalls wird die Umsetzung im Rahmen
einer Ersatzvornahme erfolgen. Ferner wird aufgrund der festgestellten
Belastungen im Grundwasser das Kreisgesundheitsamt die privaten
Trinkwasserbrunnen im potenziellen Wirkungsbereich der Schadstoffe vorsorglich
auf PFAS untersuchen. Auch findet in der Sache ein stetiger
Informationsaustausch mit den Stadtwerken Neuss als Betreiber des südöstlich
des Schrottplatzes gelegenen Wasserwerkes Broichhof statt.
2. Bodenuntersuchungen
Infolge des Brandgeschehens im September
2022 und des damit einhergehenden Löschwassereintrages in den Untergrund wurden
im Januar dieses Jahres entsprechende Bodenuntersuchungen durchgeführt. Die
Ergebnisse werden derzeit gutachterlich ausgewertet. Auf Basis der dann
vorliegenden Erkenntnisse wird anschließend über die Notwendigkeit weiterer
Maßnahmen (z.B. Bodenaustausch) entschieden werden. Wie schon im letzten
Bericht erläutert, wird seitens des Umweltamtes eine Grundwassergefährdung
aufgrund der Löscharbeiten in diesem Bereich ausgeschlossen. Anders als beim
Großbrand in 2021 wurde der Brand im letzten September nicht mit Löschschaum,
sondern ausschließlich mit Wasser gelöscht.
3. Räumung des Geländes
Infolge des ordnungsbehördlichen Vorgehens
der Bauordnungsbehörde der Stadt Neuss ist die Räumung des Geländes deutlich
vorangeschritten. Der südlich gelegene Teilbereich ist bis auf eine Parzelle
ebenerdig geräumt. Im nördlichen Bereich ist ein sichtbarer Räumungsfortschritt
zu verzeichnen. Gegen die Nutzer der noch nicht vollständig geräumten Parzellen
wurden seitens der Stadt Neuss mittlerweile die ersten Zwangsgelder festgesetzt
und für den Fall einer weiteren Missachtung der Räumungsforderung neue
Zwangsgelder angedroht. Die Entwicklung auf dem Gelände dokumentieren die
nachfolgenden Luftbilder und Drohnenaufnahmen.
Luftbild 2019
Südlicher Teilbereich: Bis auf eine kleine Parzelle ebenerdig geräumt
Drohnenaufnahme
03.02.23
Nördlicher Teilbereich: Räumungsarbeiten laufen