Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Kinder und Jugendliche sind fasziniert von
den vielen kreativen Nutzungsmöglichkeiten des Internets. Das ist kaum
verwunderlich, denn mit dem Web 2.0 und internetfähigen mobilen Systemen, wie
Smartphone und Tablet-PC, ist eine technologische Entwicklung geschaffen
worden, die die aktive Beteiligung der Nutzer zu jeder Zeit und an fast jedem
Ort ermöglicht. War der Fernseher noch ein passives Medium, so präsentieren
sich das Internet und seine verschiedenen Angebote von Chats, Foren, Spiel- und
Informationsmöglichkeiten als aktive Mitmachplattformen. Diese
Kulturentwicklung birgt neben vielen ansprechenden und sinnvollen Möglichkeiten
vor allem für den ungeübten Nutzer – und das sind Kinder und Jugendliche zu
Beginn ihres Kontaktes mit dem Internet – auch deutliche Risiken. Das Internet
ist ein grenzenloses und weitgehend unreguliertes Medium. In seiner virtuellen
Welt verschieben sich die sozialen Orientierungssysteme von Raum und Zeit, Nähe
und Distanz, Privatheit und Öffentlichkeit. Dies verändert auch das Nutzungsverhalten
grundlegend. Besonders die Spielwelten und die interaktiven sozialen Netzwerke
laden zu einem unkontrollierten, exzessiven Verhalten ein. Kinder, Jugendliche,
junge Erwachsene, Eltern und Lehrer müssen eigene Regeln im Umgang mit dem Internet
finden. Aus diesem Grund hat sich im Rhein-Kreis Neuss vor einigen Jahren das
Netzwerkprojekt "s.i.n.us – Sicher im Netz unterwegs"
gegründet, ein Zusammenschluss von Institutionen aus den Bereichen Schule,
Eltern, Polizei sowie Jugend- und Suchthilfe.
Die Geschäftsstelle des Netzwerkes befindet
sich im Medienzentrum des Rhein-Kreises Neuss, dessen Geschäftsführung auch
durch den pädagogischen Leiter des Hauses, Herrn Lothar Schalis, wahrgenommen
wird. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam und aus der spezifisch
fachlichen Perspektive jeder beteiligten Institution die Medienkompetenz von
Schülern, Lehrern und Eltern zu fördern. Die Schüler sollen in der Lage sein,
sich sicherheitsbewusst und regelkonform im Internet zu verhalten. Eltern und
Lehrpersonal werden über Nutzungsmöglichkeiten und -risiken der elektronischen
Medien informiert, um Kinder und Jugendliche beim Umgang mit diesen Medien
kompetent begleiten zu können.
Das Netzwerk s.i.n.us gründet seine Arbeit
auf drei Säulen:
- Schulung und Beratung von Erziehern, Betreuern und Lehrern in
internen oder externen Fortbildungsveranstaltungen,
- Vorträge, Schulungen, Workshops und Kreativangebote für
Schulklassen,
- Aufklärungsarbeit für Eltern in Form von Infoveranstaltungen.
Hauptmaßnahme ist die
Multiplikatorenausbildung für Eltern, Lehrer und OGS-Kräfte, um diese in die
Lage zu versetzen, ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag gerade auch in
Hinsicht auf "Neue Medien" nachkommen zu können. Inhalt, Ablauf und
Termine der einzelnen Angebote werden im Vorgespräch zwischen den Beteiligten
auf die konkrete Situation (Schulform, Jahrgang, lokales Umfeld) hin
abgestimmt. Ziel ist es, die Kompetenzen des Netzwerkes als "Paket
Schüler/Lehrer/Eltern" an die Schulen heranzutragen. Nach Beendigung der
Veranstaltungen des Gesamtpakets erhalten die Schulen als Bescheinigung ein
Zertifikat.
Das diesjährige Programm ist der
nachfolgenden Übersicht zu entnehmen.
Daneben fand bereits im Februar in Zusammenarbeit mit der Stadt Kaarst und dem
Verein "Innocence in danger e.V." eine Multiplikatorenfortbildung zur
Ausbildung Jugendlicher Peers zum Thema "Sexualisierte Gewalt in den
digitalen Medien" statt.