Beschlussvorschlag:
Der Kreisausschuss nimmt den Bericht zur
Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung
(Stand: Mai 2019) zur Kenntnis.
Sachverhalt:
1. Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis
Neuss hat sich im April im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte
verbessert und im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 0,5 Prozentpunkte.
Damit weist der Rhein-Kreis Neuss regional weiterhin die niedrigste Quote auf,
auch im Landesvergleich liegt der Rhein-Kreis Neuss weiter deutlich unter dem
Wert des Landes Nordrhein-Westfalen.
Arbeitslosenquoten aus der Region |
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Rhein-Kreis
Neuss |
5,0% |
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Duisburg |
10,9% |
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Düsseldorf |
6,5% |
|||||
Essen |
10,3% |
|||||
Köln |
7,7% |
|||||
Krefeld |
10,0% |
|||||
Kreis
Düren |
6,6% |
|||||
Kreis
Heinsberg |
5,1% |
|||||
Kreis
Kleve |
5,3% |
|||||
Kreis
Mettmann |
5,5% |
|||||
Kreis
Viersen |
5,3% |
|||||
Kreis
Wesel |
6,0% |
|||||
Mönchengladbach |
8,9% |
|||||
Rhein-Erft-Kreis |
5,4% |
|
||||
Städteregion
Aachen |
6,9% |
|
||||
NRW |
6,5% |
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Bund |
4,9% |
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Der Arbeitsmarkt im Rhein-Kreis
Neuss im Detail |
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Rhein-Kreis Neuss |
Bund |
NRW |
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Arbeitslose |
|
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April 2019 |
12.060 |
2.228.876 |
627.330 |
|
||
Veränderung
gegenüber April 2018 |
-999 |
-154.876 |
-36.694 |
|
||
-8,28% |
-6,95% |
-5,85% |
|
|||
Veränderung
gegenüber März 2019 |
-165 |
-72.245 |
-7.313 |
|
||
-1,37% |
-3,24% |
-1,17% |
|
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Arbeitslosenquote |
|
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Apr 2019 |
5,00% |
4,90% |
6,50% |
|
||
Apr
2018 |
5,50% |
5,30% |
7,00% |
|
||
Mrz
2019 |
5,10% |
5,10% |
6,60% |
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Arbeitslose
im Rechtskreis SGB II |
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|||||
April 2019 |
7.411 |
1.434.095 |
441.466 |
|
||
Veränderung
gegenüber April 2018 |
-973 |
-153.929 |
-37.231 |
|
||
-11,60% |
10,73% |
-8,43% |
|
|||
Veränderung
gegenüber März 2019 |
-8 |
-17.246 |
-2.501 |
|
||
-0,11% |
1,20% |
-0,57% |
|
|||
Bei
der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Arbeitsstellen |
|
|||||
April 2019 |
3.069 |
795.551 |
166.399 |
|
||
Veränderung
gegenüber April 2018 |
25 |
11.345 |
2.050 |
|
||
0,81% |
1,43% |
1,23% |
|
|||
Veränderung
gegenüber März 2019 |
-128 |
-1.904 |
299 |
|
||
-4,17% |
-0,24% |
0,18% |
|
|||
2.
Innovationsförderung / Digitale Wirtschaft
2.
Konferenz der Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss
Am 30.04. fand die zweite „Konferenz der
Wirtschaft“ in der Raketenstation Insel Hombroich mit insgesamt 120 Gästen
- u.a. 10 Vertreter(innen) des
Kreistages - zum Thema Chancen der digitalen Transformation für einen
erfolgreichen Strukturwandel statt. Eröffnet wurde die Konferenz mit einem
Videospot zur Digitalisierung und deren Bedeutung bei Unternehmen im
Rhein-Kreis Neuss (der Spot ist abrufbar im Internet unter
www.wirtschaft-rkn.de).
Nach der Begrüßung von Landrat Hans-Jürgen
Petrauschke sprach NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart in seinem
Impuls über die digitale Zukunftsregion Rheinisches Revier und betonte, dass
die Digitalisierung eine Aufgabe sei, die aktiv gestaltet werden müsse und dass
Initiativen, wie diese, dabei eine wichtige Rolle einnehmen.
Unter der Überschrift „Strategien für den Wandel“
erläuterte Hanno Kempermann von dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln
Consult GmbH die Handlungsfelder und Maßnahmen aus der im Kreisausschuss im
September 2018 vorgestellten Digitalisierungsstrategie „Wirtschaft im
Rhein-Kreis Neuss“. Kreisdirektor Dirk Brügge stellte zudem die
Projektvorschläge des Rhein-Kreises Neuss für den Strukturwandel wie „Campus
Changeneering“, „Alu Valley 4.0“ und „Reviermanagement Gigabit“ vor. In seinem
Impulsvortrag „Vernetzt denken - vernetzt handeln“ griff Stephan Schneider von der
Vodafone Deutschland GmbH das Thema digitale Infrastruktur auf – dies als eine
der wichtigsten Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und
Gesellschaft sowie für den Erfolg von digitalen Transformationsprozessen.
In einer abschließenden Podiumsrunde diskutierten
Dr. Pierre-Michael Meier (Entscheiderfabrik), Stephan Schneider (Vodafone),
Carsten Stumpf (Kawasaki Robotics GmbH) und Prof. Dr. Martin Wortmann
(Rheinische Fachhochschule Köln) über Aspekte, wie der digitale Wandel der
Wirtschaft - mit den Stärken, die der Rhein-Kreis Neuss bereits heute bietet
und mit der Einbindung von Kompetenzträgern und Stakeholdern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik -
gelingen kann.
Die Konferenz bildete den Auftakt für eine
strategische Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu den verschiedenen
Handlungsfeldern der Digitalisierungsstrategie.
Industry
Tech Innovation Night
Am 09.05. fand in Kooperation mit dem Digital
Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland die Industry Tech Innovation Night in der
Bazzar Rösterei im Neusser Hafen mit ca. 120 Gästen statt. Nach der Begrüßung
durch die Geschäftsführer des digihubs Herren Peter Hornik und Dr. Klemens
Gaida präsentierten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Christoph Budde von der
Hydro Aluminium Rolled Products GmbH das Strukturwandelprojekt Alu Valley 4.0.
Im Anschluss pitchten insgesamt acht Vertreter von
Startups, Hochschulen und Unternehmen ihre digitale Innovationen für die
Industrie. Die Pitches im Einzelnen:
Digitale Assistenz an der Maschine:
Partizipation als Schlüssel zum Erfolg
Fabian Schreiber, RWTH Aachen
How machine learning driven process improvement can save you millions
Tim Eschert, Fero Labs GmBH
Qualitätssicherung 4.0 – Digitalisierung
des Zugversuchs
Johann Edelbrunner, Imprintec GmbH
Intelligente Beobachter für die
Digitalisierung der Produktion
André Ibisch, ViSenSys GmbH
Rethinking Recycling – data-driven Urban Mining with Remetal
Florian Kriependorf, remetal
Bayessche Optimierung – schlauer als ein
strategisches Design of Experiments
Dorina Weichert, Fraunhofer IAIS
RFID-Einsatz: So gelingt das Tracking von Metallkomponenten
Andreas Bell, IOX LAB
Wenn Maschinen sehen lernen – Computer Vision in der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung
Christian Els, sentin
Förderprojekt ChemLab:
Vierte
ChemLab Community Treffen
Am 09.04. fand das vierte ChemLab Community
Treffen zum Schwerpunktthema Cyber Security im Chempunkt Nachbarschaftsbüro in
Dormagen statt. Vier Startups (SoSafe GmbH, PHYSEC GmbH, meshcloud GmbH und
XignSys GmbH) präsentierten den rund 30 Unternehmensvertretern – überwiegend
aus den Chemparks (Dormagen, Leverkusen, Krefeld) - und weiteren Interessierten
aus dem Rhein-Kreis Neuss Lösungsansätze, um Unternehmen vor Cyber Angriffen zu
schützen.
Ziel der Community Treffen ist es, Startups und Unternehmen über die Vernetzung
zu Kooperationen und Projekten innerhalb des ChemLab zusammenzubringen.
„Problem Pitch“-Workshop
Unterstützt durch die Agentur 2BDigital und moderiert von ChemLab Manager Guido
Doublet führte das ChemLab am 15. und 16.04. einen zweitägigen Workshop in den
eigenen Co-Working Räumlichkeiten sowie im benachbarten Chempunkt
Nachbarschaftsbüro in Dormagen durch. Ausgangslagen des Workshops bildeten
Herausforderungen von Unternehmen für die Digitalisierung von Ablaufprozessen,
wie beispielsweise im unternehmerischen IT-Sicherheitssystems, der
Einlasskontrolle und der Geländenavigation.
Gemeinsam mit Startups entwickelten die Teilnehmer
der Unternehmen im Workshop u.a. mit der Service Design Methode Möglichkeiten
zur digitalen Optimierung ihrer Problemstellungen (Problem-Pitch) und bauten
Prototypen, die im Rahmen einer Abschlusspräsentation vorgestellt wurden.
Die Bewertung der entwickelten Prototypen und Projektvorschläge obliegt in der
Nachbereitung des Workshops den Unternehmen. Wenn hieraus Kooperationsprozesse
mit Startups entstehen, werden diese durch das ChemLab weiter unterstützt.
Das Projekt ChemLab als gemeinsames Projekt des
Rhein-Kreises Neuss, der Stadt Dormagen und des Chempark-Betreibers Currenta
wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, das
Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen sowie EFRE.NRW im Rahmen des Förderaufrufs DWNRW-Networks.
3. Fachkräftesicherung /
Wirtschaft & Schule
JBA - Aufbau einer Jugendberufsagentur im Rhein-Kreis Neuss
Um als Jugendberufsagentur die Jugendlichen
beim beruflichen Übergang erfolgreich begleiten zu können, muss die Transparenz
am Übergang von der Schule in den Beruf erhöht und die Zusammenarbeit der
beteiligten Institutionen durch einen erleichterten Datenaustausch
einschließlich der Schülerdaten verbessert werden.
Bisher erfolgt die Erfassung von Sozialdaten
der betreuten Jugendlichen nach Leistungsträgern getrennt und zum Teil über
unterschiedliche Datensysteme. Es fehlt an einem gemeinsamen Wissen über
aktuelle oder geplante Unterstützungsangebote der beteiligten Sozialleistungsträger.
Vor diesem Hintergrund
arbeitet die Bundesagentur für Arbeit zurzeit an einer online-gestützten Lösung
für den Übergang Schule – Beruf an einer Art „virtuellem Konferenztisch“ für
eine gemeinsame Fallarbeit von Jugendlichen mit Hilfebedarf. Zugriff soll in
einer ersten Stufe als fallbezogener Daten- und Informationsaustausch die
jeweilige örtliche Kooperation der Träger von SGB II, SGB III und SGB VIII
erhalten und in einer zweiten Stufe die Anbindung der Schulen erfolgen.
Um auch Auswertungen
und Bedarfe an den Datenbestand auf Ebene der örtlichen Kooperationen und
Länder zu ermöglichen sowie die notwendigen Erfordernisse der Praxis in die
Programmierung einfließen zu lassen, wurden die Landkreise gebeten, das Projekt
auf Länderebene zu begleiten und konkrete Bedarfe der Praxis zur möglichst
kommunalfreundlichen Ausgestaltung einzubringen. Dem ist der Rhein-Kreis Neuss
nachgekommen, indem Frau Trampen als Kommunale Koordinierungsstelle in einem
ersten Workshop im April 2019 und Herr Klahre als Jugendhilfevertreter in einem
zweiten Workshop im Mai 2019 die Blickwinkel und Praxiserfordernisse unseres
Kreises vertreten haben.
Das Zeitfenster sieht im vierten Quartal
2019 eine Pilotierung in ausgewählten Jugendberufsagenturen vor, bevor die
Plattform dann Anfang 2020 bundesweit verfügbar sein soll.
Am 11. Juli 2019 plant
der Rhein-Kreis Neuss unter Federführung des Kreisdirektors Dirk Brügge eine
Auftaktveranstaltung zur Jugendberufsagentur im Rhein-Kreis Neuss. Ziel soll
die Einbindung und der Austausch aller beteiligten Akteure einer
Jugendberufsagentur sein, um für die gemeinsame Arbeit mit Jugendlichen mehr
Transparenz zu schaffen und Erfordernisse für eine gute Praxistauglichkeit zu
formulieren.
zdi-Netzwerk Rhein-Kreis Neuss
Erfolgreiche Osterferienkurse:
Kollaborative Robotik -
Intelligente Pick-and-Place-Anwendungen mit ROS
Insgesamt 8 Schüler/innen (SuS) ab Klasse 9 nahmen an dem zdi-Kurs
„Kollaborative Robotik“ vom 15. bis 18.04.2019 teil, den das zdi-Netzwerk bereits
zum 2. Mal in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alexander Ferrein von der FH-Aachen im
Technologiezentrum Glehn durchführte. Die Kollaborative Robotik ist ein wichtiges
Themenfeld im Kontext von Industrie 4.0. In dem Kurs wurden den Teilnehmern Grundlagen
der Roboter-programmierung vermittelt, die am Ende des Kurses in der
Entwicklung einer Pick-and-Place-Anwendung mündeten. Der Anwendung auf dem
Leichtbauroboter wurde mit Hilfe der Roboter-Middleware ROS entwickelt.
„Heb‘ mit uns ab!“ –
Baue Deinen eigenen Hubschrauber
Der 4-stündige Workshop „Heb‘ mit uns ab“ am 17.04.2019 beim
zdi-Partnerunternehmen Pierburg GmbH in
Neuss fand mit 8 Schülerinnen und Schülern (SuS) der Klassen 8 bis 10 statt. Die
SuS bauten einen eigenen kleinen Hubschrauber aus unterschiedlichen Werkstoffen
und konnten hierbei praktische Tätigkeiten wie Feilen, Bohren, Fräsen, Anreißen
und Sägen in der Ausbildungswerkstatt von Pierburg ausprobieren. Den
Hubschrauber durften die SuS mit nach Hause nehmen. Die Pierburg GmbH ist
innerhalb der Rheinmetall Unternehmensgruppe Automotive Spezialist für die
Bereiche Schadstoffreduzierung, Luftversorgung und Drosselklappen. Der Kurs
zielte auf die Information zu den diesbezüglich gewerblich-technischen
Ausbildungsberufen.
Mit Kopf und Hand – die
Montage eines Profi-Traktors
In diesem 4-tägigen Kurs vom 15. bis 18.04.2019 bei der ISEKI-Maschinen
GmbH in Meerbusch begleiteten 6 Schüler/innen der Klassen 8 bis 12 aktiv den
Prozess zur kompletten Montage eines Profi-Kompakttraktors. Sie starteten mit
der Bereitstellung und Vermessung der vormontierten Motor- und Getriebeeinheit.
Aus dieser Technik-Einheit wurde dann ein multifunktionaler Allradtraktor
montiert – inklusive Fronthydraulik und Zapfwelle zur Ansteuerung von
Anbaugeräten wie Kehrmaschinen oder Mähwerken. Damit dieser reibungslos
funktioniert, wurden am Ende des Kurses die elektrische Anlage sowie alle
Bedien- und Fahrfunktionen überprüft. ISEKI entwickelt und produziert Traktoren
und Areal-Pflegemaschinen. Der Kurs informierte über das Berufsbild Land- und
Baumaschinenmechatroniker/in.
Python & Big Data (Python Kurs Teil II /
Fortgeschritten)
Mit 14 Schüler/innen ab Klasse 9
fand der fortgeschrittene Python-Kurs vom 23. bis 26.04.2019 statt. Ob
Chatbots, selbstfahrende Autos, Smart Home oder Gesichtserkennung: jede dieser
Technologien bedient sich in der Entwicklung großer Datenmengen. Daten gelten
als Rohstoff der Zukunft und Data Scientist ist ein sehr nachgefragter Beruf.
In dem 4-tägigen Kurs lernten die Teilnehmer, wie mit Hilfe der Programmiersprache
Python Daten gesammelt, bereinigt, analysiert und visualisiert werden können.
Dabei wurden nicht nur eigene Hardware-Projekte mit dem Raspberry Pi
realisiert, sondern auch auf Open Source Projekte zurückgegriffen.
Die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Kreis Neuss mbH ist Trägerin des
zdi-Netzwerk Rhein-Kreis Neuss, das gefördert wird durch den Europäischen Fonds
für Regionale Entwicklung, die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für
Arbeit, durch das Wissenschaftsministerium und das Wirtschaftsministerium des
Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch den Rhein-Kreis Neuss. Unter anderem
unterstützen die Unternehmen Currenta GmbH & Co OHG, innogy SE, Kawasaki
Robotics GmbH, Zülow AG und ZRN Rheinland GmbH das zdi-Netzwerk.
4. Außenwirtschaftsförderung /
Internationalisierung
Auswirkung des Brexits auf den
Wirtschaftsstandort Rhein-Kreis Neuss
Der
Rhein-Kreis Neuss ist mit einer Exportquote von über 55 % ein internationaler
Wirtschaftsstandort. Großbritannien ist im gegenseitigen Warenverkehr ein
wichtiger Wirtschaftspartner für die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss. Rd. 30
britische Unternehmen sind derzeit im Rhein-Kreis Neuss ansässig. Weitere
Unternehmen aus dem Rhein-Kreis Neuss unterhalten Zweigstellen, Fertigungs-
oder Lagerstandorte sowie Handelsbeziehungen in bzw. nach Großbritannien.
Studien der
IHK Mittlerer Niederrhein und des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW)
zeigen, dass die Prognosen der Unternehmen bezüglich der Auswirkungen des
Brexits für das eigene Unternehmen stark davon abhängen, ob es zu einem
geregelten oder ungeregelten Brexit kommen wird. Im Falle eines
„No-Deal-Szenarios“ rechnet gut ein Drittel der befragten Unternehmen mit
negativen Auswirkungen. Bei einem geregelt Brexit werden allerdings auch
vermehrt die Chancen gesehen. Die Wirtschaftsstrukturen - vor allem in
Nord-England - gleichen denen in Nordrhein-Westfalen. Ein Umzug von
Großbritannien nach Deutschland, und hier insbesondere nach
Nordrhein-Westfalen, sehen sowohl die Unternehmen wie auch das Land NRW als
Chance.
Die
betreffenden Studien und Informationen sind im Internet abrufbar unter
Die IHK
bietet - mit Blick auf mögliche betroffene Unternehmensbereiche – mit einer
Checkliste und einem Beratungsangebot praktische Unterstützung (www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/16008)
für Unternehmen zum Thema Brexit an.
Die Studien
von IHK und IW empfehlen, auch von den regionalen Ebenen aus durch Aktivitäten
und Standortmarketing aktiv die Chancen aus dem anstehenden Brexit aufzugreifen,
dies insbesondere mit der Zielrichtung von Ansiedlungen von Unternehmen.
Hierzu
hat die Wirtschaftsförderung des Kreises für den 26.4.2019 den Besuch von Herrn
Andrew Harfoot - Leiter des britischen Repräsentanzbüros von NRW.Invest - in
den Rhein-Kreis Neuss initiiert. Kreisdirektor Dirk Brügge besprach mit ihm
anhand von gewerblichen Entwicklungsplänen aktuelle und zukünftige
Flächenpotentiale für die Ansiedlung von Unternehmen. Ein Teil der Flächen
wurde in einer anschließenden Exkursion
unmittelbar vor Ort besichtigt. Herr Harfoot sprach an, dass eine stattliche
Zahl britischer Unternehmen bereits an NRW.Invest in Großbritannien
herangetreten sei in der Absicht einen Standort in Nordrhein-Westfalen
aufzubauen. Der Rhein-Kreis Neuss wird am
18.07.2019 – dann vertreten durch Kreisdirektor Dirk Brügge – unmittelbar
selbst die Gelegenheit haben, britische Unternehmen im Rahmen eines von
NRW.Invest in Glasgow organisierten Investorenseminars mit dem Titel „Doing Business
in Germany“ anzusprechen und für den Rhein-Kreis Neuss als Standort zu
werben. An dem Seminar werden von britischer Seite ca. 20 schottische
Unternehmen (branchenübergreifend) teilnehmen, die sich in den letzten Jahren
für den deutschen Markt interessiert haben bzw. konkretes Ansiedlungsinteresse
zeigen.
Investoren-/Projekterkundung in China
- Delegationsbesuch aus Nanchang
Kreisdirektor
Dirk Brügge führte vom 31.03. bis zum 04.04.2019 eine Delegation aus dem
Rhein-Kreis Neuss nach China an, an der neben Kreiswirtschaftsförderer Robert
Abts auch Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus aus Kaarst sowie der Kaarster
Wirtschaftsförderer Sven Minth teilnahmen.
Anlass der
Reise waren fortzuführende und zu konkretisierende Gespräche mit potentiellen
Investoren in China für die Entwicklung eines Medizintechnikparkprojektes in
Kaarst auf der Gewerbefläche Kaarster Kreuz.
Die sich
konkretisierenden Absichten der Investorengruppe sollten in China zugleich auch
durch eine inhaltliche Erkundung – mit der Besichtigung von Referenzprojekten
und mit Gesprächen, die dort mit den
Investoren und Betreibern vor Ort geführt werden konnten – abgesichert werden.
Dies wurde innerhalb eines straffen 2 ½ tägigen Arbeitsprogramms mit diversen
Terminen in Shanghai und in Nanchang positiv erzielt. Es wurden zwei im Bau
befindliche Industrieparkprojekte, die der beabsichtigen Maßnahmen der
Entwicklung in Kaarst inhaltlich und gestalterisch sehr nahe kommen, besichtigt
und besprochen.
In Verbindung zu den Projekten wurde in Nanchang mit Vertretern der dortigen
Regionalregierung zudem über die Möglichkeit einer regionalen Kooperation
zwischen dem Rhein-Kreis Neuss / Kaarst und Nanchang gesprochen.
Die
Delegation aus dem Kreis wurde in China durchgehend begleitet und aktiv
unterstützt von den NRW.Invest Repräsentanzbüros in Shanghai und in Chengdu.
Damit war vor Ort die fachliche Einbindung und Expertise der im
China-Investitions- und Ansiedlungsgeschäft
erfahrenen Fachinstitution des Landes NRW sichergestellt.
Der
chinesische Hauptinvestor hat seine Absichten und Planungen für Kaarst
inzwischen in einer ersten Machbarkeitsstudie konkretisiert und dargelegt. Die
Studie wird derzeit in Zusammenarbeit mit NRW.Invest vom Rhein-Kreis Neuss und
der Stadt Kaarst analysiert.
Weitere
Informationen über das Investitionsprojekt unterliegen bisweilen der mit dem
Investor verabredeten Vertraulichkeit.
Vom Besuch
der Delegation in China ausgelöst, folgte am 03.05.2019 im Gegenzug der Besuch
einer Delegation aus Nanchang, womit die im April initiierten Gespräche auf der
Regionalebene schon sehr zeitnah fortgesetzt werden konnten. Die chinesische
Delegation gewann im Rahmen des von den Wirtschaftsförderungen des Kreises und
Stadt Kaarst ausgearbeiteten Exkursions- und Gesprächsprogramms einen wichtigen
und positiven Eindruck über die Stärken und Standortvorteile der
Wirtschaftsstandorte Rhein-Kreis Neuss und Kaarst und konnte insbesondere auch
die in Betracht gezogene Gewerbefläche in Kaarst für das mögliche
Medizintechnikparkprojekt unmittelbar in Augenschein nehmen.
Die
Gespräche mit den Vertretern aus der Region Nanchang sollen im Kontext von
identischen Gewerbeentwicklungen (Medizintechnikpark) fortgesetzt werden, um
Synergien für beide Projekte im Hinblick auf die Kooperation von Wirtschaft und Unternehmen zu schaffen.
5. Gründungsförderung / Förderung von jungen Unternehmen
Existenzgründerseminar
Vom 26.04. bis 27.04.2019 fand ein
Existenzgründerseminar statt, welches das Startercenter NRW im Rhein-Kreis
Neuss in Kooperation mit dem Institut für Existenzgründungen und
Unternehmensführung, Herrn Wilfried Tönnis,
im TZG Business Center in Neuss angeboten hat. Die insgesamt 8
Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden unter anderem in den Themen
Geschäftsideeentwicklung, Businessplan, behördliche Genehmigungen, Fördermittel
und Versicherungen geschult.
Netzwerkabend für Jungunternehmen
Am 2. Netzwerkabend des Startercenters
Rhein-Kreis Neuss in diesem Jahr nahmen am 29. April insgesamt 28
Existenzgründer und junge Unternehmen teil. Im Mittelpunkt des Treffens stand
der Fachvortrag „Marketing mit kleinem Budget“ von Herrn Thomas Kison,
kison-online-markeTing. Gastgeberin des Netzwerkabends war Frau Nicole Vetten,
aesthetica novaesia aus Neuss. Frau Vetten und Herr Kison wurden vor ihrer
Existenzgründung vom Startercenter NRW im Rhein-Kreis Neuss beraten und werden auch
heute noch begleitet.
Ziel der Netzwerkabende über das
StarterCenter NRW beim Rhein-Kreis Neuss ist u. a, dass Existenzgründer und
junge Unternehmen Fachinformationen über Expertenvorträge und
–Expertengespräche sammeln sowie neue Kontakte schließen und untereinander
Erfahrungen austauschen können.
6. Tourismusförderung
Vereinbarung zum Qualitätsmanagement in der
Radregion Rheinland
Am 02.04.2019 fand in der Abtei Brauweiler in
Pulheim ein Symposium über das Thema „Qualitätsmanagement in Radinfrastruktur
und Radtourismus“ in der Radregion Rheinland statt, an dem rd. 120 Teilnehmer
aus Verwaltungen und Tourismusorganisationen teilnahmen.
Im Vorfeld zu diesem Abschlusssymposiums
hatten sich die Fahrradbeauftragten aus den Kreisen und kreisfreien Städten mit
den Tourismusbeauftragten unter Leitung der Radregion Rheinland in 9 Monaten in
einer Workshop-Reihe mit dem Thema „Qualitätsmanagement“ auseinandergesetzt und
Eckpunkte zur künftigen Zusammenarbeit entwickelt.
Das Ergebnis dieses Prozesses wurde in einen
Handlungsleitfaden eingearbeitet. Dieser zielt darauf bis 2023 gemeinsam mit
der Radregion Rheinland die Zertifizierung zur ADFC-RadReiseRegion anzustreben.
Dabei
geht es in erster Linie um Qualitätsverbesserungen sowie um die
Sicherung der Nachhaltigkeit in der Infrastruktur, dies im Ziel die Bedürfnisse
der Radtouristen stärker zu berücksichtigen. Zum Start des mit dem vereinbarten
Qualitätsmanagement nun anlaufenden Prozess zur Zertifizierung wurde am Ende
der Veranstaltung eine gemeinsame Absichtserklärung von den Landräten, Oberbürgermeister
und Vertreter der Radregion Rheinland unterzeichnet.
Der Qualitätsprozess wurde gefördert und unterstützt vom das Land
Nordrhein-Westfalen aus dem Programm „Förderung der Nahmobilität“.
Die Wirtschaftsförderung des Kreises war für
das Projekt der Radregion Rheinland Antragsteller für diese Fördermittel.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.radregionrheinland.de/ueber-uns/symposium-2019/index.html
Anlagen