Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Im laufenden Schuljahr 2019/2020 waren zum Stichtag 15.10.2019 an den
Schulen im Rhein-Kreis Neuss 58.973 Schülerinnen und Schüler angemeldet, 342 mehr
als im Vorjahr (+0,58 %). Die Entwicklung in den kreisangehörigen Kommunen ist
sehr unterschiedlich: Neuss, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich und Rommerskirchen
melden leicht steigende Schülerzahlen, Dormagen, Grevenbroich und Meerbusch
leichte Rückgänge.
Eine Gesamtübersicht der Schülerzahlen im Rhein-Kreis Neuss ist als Anlage beigefügt.
Die Schülerzahlen haben sich in den einzelnen Schulformen unterschiedlich entwickelt.
Schulform Schülerzahl Entwicklung zum
2019/2020 Vorjahr
Grundschule 17.044 + 0,7%
Hauptschule 188 - 35,0%
Förderschule 1.392 - 3,3%
Realschule 3.236 - 8,4%
Gymnasium 16.157 - 1,1%
Gesamtschule 10.427 + 6,1%
Sekundarschule 952 - 1,1%
ISR Internat. School 949 +13,7%
Berufskolleg 8.628 + 0,4%
Der Umbruch in der Schullandschaft setzt sich fort. Die Zahl der
Schulen im Rhein-Kreis Neuss ist seit dem Schuljahr 2008/2009 von 146 auf 124 gesunken. Besonders stark
zurück gegangen ist die Zahl der Hauptschulen (von 12 im Schuljahr 2008/2009
auf 1 im Schuljahr 2019/2020). Die Zahl der Realschulen sank in diesem Zeitraum
von 14 auf 6. Drei Realschulen (zwei in Neuss, eine in Dormagen) wurden zum
Schuljahr 2019/2020 aufgelöst. Von den Hauptschulen im Kreisgebiet hat nur noch
die Hauptschule Korschenbroich Bestand.
Den stärksten Zuwachs an Schülerinnen und Schülern verzeichnet nach wie
vor die Gesamtschule. Vier der elf Gesamtschulen im Kreisgebiet befinden sich
noch im Aufbau. Nachdem seit 2012 vier Sekundarschulen gegründet wurden,
zeichnet sich nun ab, dass sich die Sekundarschule voraussichtlich nicht
behaupten wird. Zwei Sekundarschulen wurden bereits in Gesamtschulen umgewandelt, eine weitere
Sekundarschule nimmt keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr auf.
Mit dem weiteren Ausbau der Gesamtschulen nehmen die Städte und
Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss in Kauf, mittelfristig in der Sekundarstufe II
möglicher Weise Überkapazitäten zu schaffen, die Auswirkungen auf das bisherige
Angebot der gymnasialen Oberstufe und des beruflichen Gymnasiums haben könnten.
Seit dem Schuljahr 2016/2017 ist die Schülerzahl an den Grundschulen
gestiegen. Die Entwicklung der Schülerzahl an den Grundschulen folgt
insbesondere der demographischen Entwicklung. Ein weiterer Einflussfaktor ist
der Zuzug junger Familien, die vorher außerhalb des Kreisgebietes gewohnt
haben. Mit Ausnahme von Dormagen und Jüchen verzeichneten alle Kommunen im
Rhein-Kreis Neuss einen Anstieg der Schülerzahlen an den Grundschulen.
Die Gymnasien sind bei leicht rückläufigen Schülerzahlen insgesamt
stabil geblieben.
Eine Tendenz zu steigenden Schülerzahlen zeigt sich trotz Inklusion an
den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung, die an die Grenzen
ihrer räumlichen Kapazitäten stoßen. Die Inklusion hat im Vergleich der letzten
Jahre lediglich bei den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen zu einem
Rückgang der Schülerzahlen geführt. Nach der Auflösung von drei Förderschulen
mit dem Schwerpunkt Lernen in Neuss, Grevenbroich und Meerbusch verzeichnen nun
die drei verbliebenen Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen, die sich in
Kreisträgerschaft befinden, sogar ansteigende Schülerzahlen.
Die ISR International School on the Rhine konnte ihre Schülerzahl im
Vergleich zum Vorjahr um 13,7% steigern. Zum 15.10.2019 besuchten 949
Schülerinnen und Schüler diese Schule (2018/2029: 835).
Die
Schülerzahl an den Berufskollegs ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.
Deutlich zulegen konnte dabei der Standort Marienhaus des Erzbischöflichen
Berufskollegs Neuss mit seinen sozialpädagogischen Angeboten und der Schaffung
neuer Angebote für die Praxisintegrierte Ausbildung von Erzieherinnen und
Erziehern (+ 15,8%). Die Schülerzahl an den Berufskollegs des Kreises ist
hingegen insgesamt leicht gesunken (- 0,2%).
Dies
betrifft drei der vier Berufskollegs des Kreises. Einen Anstieg verzeichnete
lediglich das BBZ Dormagen (+ 5,4%). Während die dualen Bildungsgänge der
Berufsschule an allen vier BBZ zulegen konnten, ging die Schülerzahl der
Vollzeitbildungsgänge zurück – außer am BBZ Dormagen. Die Entwicklung der
Berufsschule deutet auf die steigende Attraktivität der betrieblichen
Ausbildung hin (+ 2,9%).
Einen
besonderen Anstieg der Schülerzahlen verzeichneten an der Berufsschule die
Berufskraftsfahrer/innen am BBZ Grevenbroich (+ 34,7%), die
Fachinformatiker/innen am BBZ Neuss-Hammfeld (+ 24,5%), die
Anlagenmechaniker/innen IHK am BBZ Dormagen (+ 16,7%) und die Tiermedizinischen
Fachangestellten am BBZ Neuss-Weingartstraße (+ 12,4%). Bei den
Vollzeitbildungsgängen legten die Fachoberschule für Technik Klasse 12b am BBZ Neuss-Hammfeld (+ 200% von
7 auf 21) und die im Aufbau befindliche Praxisintegrierte Ausbildung von
Erzieherinnen und Erziehern am BBZ Grevenbroich (+ 103,6% von 28 auf 57)
besonders zu. Erfolgreich gestartet ist das Berufliche Gymnasium für Technik
mit dem Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften am BBZ Neuss-Hammfeld (31
Schülerinnen und Schüler).