Sachverhalt:
Zu Beginn der 16. Wahlperiode wurde in der ersten Sitzung am 11.11.2014
ausführlich berichtet (Sitzungsvorlage-Nr. 68/0314/XVI/2014 –Anlage).
Zuletzt wurde in der 18. Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am
30.01.2020 berichtet. Danach hat sich der Sachstand wie folgt entwickelt:
Kappung der Grundwasserspitzen in Korschenbroich
Am 10.11.2011 hatte die untere Wasserbehörde dem Erftverband die
beantragte und bis zum 30.11.2021 befristete wasserrechtliche Erlaubnis
erteilt, im Auftrag der Stadt Korschenbroich sieben Grundwasserbrunnen und
einen Schwimmponton auf dem Baggersee Myllendonk zwecks Kappung von
Grundwasserspitzen zu betreiben und das geförderte Wasser in verschiedene
Vorfluter einzuleiten. Zum Nachweis der wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit
der Kappungsmaßnahmen führt der Erftverband ein begleitendes Monitoring durch.
Die Ergebnisse werden in einem Auswertebericht dokumentiert und der
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Im März 2020 hat der Erftverband den Auswertebericht zu den im
Wasserwirtschaftsjahr 2019 durchgeführten Maßnahmen zur Kappung von
Grundwasserspitzen in Korschenbroich veröffentlicht. Der Bericht ist für die
Öffentlichkeit zugänglich auf der Internetseite http://www.grundwasser-korschenbroich.de/wp-content/uploads/2015/07/monitoringbericht_wwj2019.pdf. Im Wasserwirtschaftsjahr 2019 wurden die
Einschaltwerte der Steuerungsmessstellen nicht erreicht, so dass die Pumpen
nicht betrieben werden mussten. Lediglich im Rahmen von Testbetriebsphasen
aller Anlagen zur Grundwasserkappung
wurden insgesamt 628 m³ Grundwasser gefördert.
Im
Frühjahr 2021 hat der Erftverband den Auswertebericht zu den im
Wasserwirtschaftsjahr 2020 durchgeführten Maßnahmen zur Kappung von
Grundwasserspitzen in Korschenbroich veröffentlicht.
2020
wurde der Einschaltwert an der Steuergrundwassermesstelle 907891 am 12.03.2020
erreicht und der Brunnen 41 sowie die beiden Pumpen des Schwimmpontons in Herrenshoff
sind am selben Tag in Betrieb genommen worden. Mit dem Erreichen des
Ausschaltwertes an der vorgenannten Steuergrundwassermessstelle sind der
Brunnen 41 sowie die beiden Brunnen des Schwimmpontons in Herrenshoff am
25.03.2020 wieder außer Betrieb genommen worden. Die gesamte Fördermenge am
Ponton wurde mit ca. 102.400 m³ und am Brunnen 41 mit ca. 22.700 m³ beziffert.
Der
Bericht ist für die Öffentlichkeit zugänglich auf der Internetseite
http://www.grundwasser-korschenbroich.de/wp-content/uploads/Grundwasser_Korschenbroich/Auswerbericht_20/monitoringbericht_wwj2020.pdf
Fortführung der Grundwasserkappungsmaßnahmen
Der
Rhein-Kreis Neuss hatte sich in der ersten Dekade mit einem Anteil von 10%
(62.633 Euro) an den Investitionskosten beteiligt. Der Kreis hat der Stadt
Korschenbroich die Zusage erteilt, sich auch für die zweite Dekade mit 10 % an
den Investitionskosten, jedoch maximal in Höhe von 15.000 Euro zu beteiligen.
Für den 21.04.2021 hat die Stadt Korschenbroich allen Interessierten eine
virtuelle Informationsveranstaltung angeboten. Zum Stand 20.05.2021 waren die
benötigten Verträge für keinen der vier Ortsteile erreicht. Für die zweite
Dekade besteht auch die Möglichkeit, die Kappungsmaßnahmen mit einem
Solidarbeitrag von 25 Euro im Jahr zu unterstützen, wenn keine Betroffenheit
besteht.
Aktuell
prüft der Kreis den vom Erftverband
vorgelegten Antragsentwurf auf Vollständigkeit.
Kappung der Grundwasserspitzen in Dormagen-Gohr
Der Sachstand
zu den geplanten Maßnahmen in Gohr ist unverändert.
Nordkanal
Zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit des Nordkanals im Bereich der Stadt Neuss wurde in der Zeit vom 02. bis 03.11.2020 eine Sohlschwelle durch Abbrennen beseitigt. Die Maßnahme des Wasser- und Bodenverbandes Nordkanal wurde durch das Land NRW mit 80 % der zuwendungsfähigen Kosten für das Gutachten der Erftverband aquatec GmbH, für die Baumaßnahme und das Monitoring gefördert. Das Monitoring hat gezeigt, dass es nicht zu einer Mobilisierung von Schlammmassen gekommen ist und dass die Oberwasserprofile keine Erosionstendenzen aufweisen.
Durch hydraulisch unschädliches Belassen von Totholz und gezieltes Krauten, ggfs. auch durch das Setzen von Weidenstecklingen, soll eine strukturverbessernde Entwicklung initiiert werden.
Der Verband dokumentiert die durchgeführten Unterhaltungsmaßnahmen anhand einer jährlichen Fotodokumentation und einer kartographischen Verortung der Strukturelemente im Verlauf des gesamten Nordkanals. Mit Hilfe der Dokumentation des Gewässerzustandes sollen die Möglichkeiten und Grenzen der Strukturverbesserung aufgezeigt werden.
Die Dokumentation der Möglichkeiten der Strukturverbesserung ist insbesondere geboten, da der Entwurf des Bewirtschaftungsplans 2022-2027 für den Nordkanal die Programmmaßnahme 71 (Vitalisierung des Gewässers im vorhandenen Profil) vorsieht.