Betreff
Sachstandsbericht Hohe Grundwasserstände
Vorlage
68/0587/XVII/2021
Art
Bericht

Sachverhalt:

Zu Beginn der 16. Wahlperiode wurde in der ersten Sitzung am 11.11.2014 ausführlich berichtet (Sitzungsvorlage-Nr. 68/0314/XVI/2014 –Anlage).

 

Zuletzt wurde in der 18. Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 30.01.2020 berichtet. Danach hat sich der Sachstand wie folgt entwickelt:

Kappung der Grundwasserspitzen in Korschenbroich

Am 10.11.2011 hatte die untere Wasserbehörde dem Erftverband die beantragte und bis zum 30.11.2021 befristete wasserrechtliche Erlaubnis erteilt, im Auftrag der Stadt Korschenbroich sieben Grundwasserbrunnen und einen Schwimmponton auf dem Baggersee Myllendonk zwecks Kappung von Grundwasserspitzen zu betreiben und das geförderte Wasser in verschiedene Vorfluter einzuleiten. Zum Nachweis der wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit der Kappungsmaßnahmen führt der Erftverband ein begleitendes Monitoring durch. Die Ergebnisse werden in einem Auswertebericht dokumentiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.  

 

Im März 2020 hat der Erftverband den Auswertebericht zu den im Wasserwirtschaftsjahr 2019 durchgeführten Maßnahmen zur Kappung von Grundwasserspitzen in Korschenbroich veröffentlicht. Der Bericht ist für die Öffentlichkeit zugänglich auf der Internetseite http://www.grundwasser-korschenbroich.de/wp-content/uploads/2015/07/monitoringbericht_wwj2019.pdf. Im Wasserwirtschaftsjahr 2019 wurden die Einschaltwerte der Steuerungsmessstellen nicht erreicht, so dass die Pumpen nicht betrieben werden mussten. Lediglich im Rahmen von Testbetriebsphasen aller Anlagen zur  Grundwasserkappung wurden insgesamt 628 m³ Grundwasser gefördert.

Im Frühjahr 2021 hat der Erftverband den Auswertebericht zu den im Wasserwirtschaftsjahr 2020 durchgeführten Maßnahmen zur Kappung von Grundwasserspitzen in Korschenbroich veröffentlicht.

2020 wurde der Einschaltwert an der Steuergrundwassermesstelle 907891 am 12.03.2020 erreicht und der Brunnen 41 sowie die beiden Pumpen des Schwimmpontons in Herrenshoff sind am selben Tag in Betrieb genommen worden. Mit dem Erreichen des Ausschaltwertes an der vorgenannten Steuergrundwassermessstelle sind der Brunnen 41 sowie die beiden Brunnen des Schwimmpontons in Herrenshoff am 25.03.2020 wieder außer Betrieb genommen worden. Die gesamte Fördermenge am Ponton wurde mit ca. 102.400 m³ und am Brunnen 41 mit ca. 22.700 m³ beziffert.

Der Bericht ist für die Öffentlichkeit zugänglich auf der Internetseite
http://www.grundwasser-korschenbroich.de/wp-content/uploads/Grundwasser_Korschenbroich/Auswerbericht_20/monitoringbericht_wwj2020.pdf

Fortführung der Grundwasserkappungsmaßnahmen

Der Rhein-Kreis Neuss hatte sich in der ersten Dekade mit einem Anteil von 10% (62.633 Euro) an den Investitionskosten beteiligt. Der Kreis hat der Stadt Korschenbroich die Zusage erteilt, sich auch für die zweite Dekade mit 10 % an den Investitionskosten, jedoch maximal in Höhe von 15.000 Euro zu beteiligen. Für den 21.04.2021 hat die Stadt Korschenbroich allen Interessierten eine virtuelle Informationsveranstaltung angeboten. Zum Stand 20.05.2021 waren die benötigten Verträge für keinen der vier Ortsteile erreicht. Für die zweite Dekade besteht auch die Möglichkeit, die Kappungsmaßnahmen mit einem Solidarbeitrag von 25 Euro im Jahr zu unterstützen, wenn keine Betroffenheit besteht. 

Aktuell prüft  der Kreis den vom Erftverband vorgelegten Antragsentwurf auf Vollständigkeit.

Kappung der Grundwasserspitzen in Dormagen-Gohr

Der Sachstand zu den geplanten Maßnahmen in Gohr ist unverändert.

Nordkanal

Zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit des Nordkanals im Bereich der Stadt Neuss wurde in der Zeit vom 02. bis 03.11.2020 eine Sohlschwelle durch Abbrennen beseitigt. Die Maßnahme des Wasser- und Bodenverbandes Nordkanal wurde durch das Land NRW mit 80 % der zuwendungsfähigen Kosten für das Gutachten der Erftverband aquatec GmbH, für die Baumaßnahme und das Monitoring gefördert. Das Monitoring hat gezeigt, dass es nicht zu einer Mobilisierung von Schlammmassen gekommen ist und dass die Oberwasserprofile keine Erosionstendenzen aufweisen.

Durch hydraulisch unschädliches Belassen von Totholz und gezieltes Krauten, ggfs. auch durch das Setzen von Weidenstecklingen, soll eine strukturverbessernde Entwicklung initiiert werden.

Der Verband dokumentiert die durchgeführten Unterhaltungsmaßnahmen anhand einer jährlichen Fotodokumentation und einer kartographischen Verortung der Strukturelemente im Verlauf des gesamten Nordkanals. Mit Hilfe der Dokumentation des Gewässerzustandes sollen die Möglichkeiten und Grenzen der Strukturverbesserung aufgezeigt werden.

 

Die Dokumentation der Möglichkeiten der Strukturverbesserung ist insbesondere geboten, da der Entwurf des Bewirtschaftungsplans 2022-2027 für den Nordkanal die Programmmaßnahme 71 (Vitalisierung des Gewässers im vorhandenen Profil) vorsieht.