Beschlussvorschlag:
Der Schul- und Bildungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Bereits im Jahr 2021 traten erste
Materialengpässe bei Bauprodukten auf. Diese Lieferengpässe zeigten sich im
letzten Jahr auch bei verschiedenen Ausschreibungen. Manche Firmen gaben
Angebote nicht ab, da Lieferungen von Herstellern nicht zugesagt werden
konnten. Allein im Zeitraum von 3/21 bis 3/22 sind die Kosten explodiert und
beinhalten im Baupreisindex nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes eine
Kostenerhöhung von plus 25 Prozent (!). Bei einzelnen Baustoffen liegen die
Preissteigerungen sogar noch deutlich darüber.
Neben den extremen Lieferproblemen vieler
Materialien bilden auch die aktuellen Unsicherheiten auf dem Energiemarkt
unkalkulierbare Herausforderungen, die seit Beginn des völkerrechtswidrigen
Angriffskrieges in der Ukraine mit erheblichen Erhöhung der Kosten
einhergehen.
Daher müssen die bisherigen
Kostenkalkulationen für die geplanten Bauprojekte entsprechend der
Preisentwicklung am Markt nachkalkuliert werden. Das Amt für Gebäudewirtschaft
hat die geschätzten Kosten neu kalkuliert und angepasst und den Bedarf der
Mittel für die Maßnahmen entsprechend bei der Kämmerei angemeldet.
Außerdem muss das Baudezernat auf Grund der
wachsenden Zahl zur Steuerung von Bauprojekten und Planungen eine Priorisierung
vornehmen. Hier sind begrenzte interne Personalressourcen, fehlende externe
Fachplanungsleistungen, die angespannte Lage im Handwerk und bei Baufirmen
ebenso wie Förderprogramme zu berücksichtigen.
Sachstandsbericht
zu den Großprojekten im Schulbereich:
BBZ
Dormagen - Sanierung und Modernisierung des Schulgebäudes
Das
gem. Vergabeverordnung (VgV) durchzuführende Verfahren für die Beauftragung der
Fachplaner wird aktuell vorbereitet.
Im
Rahmen der aktuellen Energiekrise soll neu geprüft werden, ob wie bisher geplant
die bisherige Versorgung des Gebäudes mit auf Gasbasis erzeugter Fernwärme
beibehalten oder ob vor dem Hintergrund der aktuellen Energielage ein Wechsel
auf alternative Energien der Vorzug gegeben werden soll. Allein für 2023 müssen
nach Mitteilung des Energieversorgers rd. 100.000 Euro Mehrkosten für das BBZ
Dormagen eingeplant werden. Daher ist es aus Sicht der Verwaltung sinnvoll,
eine alternative, gasunabhängige und klimafreundlichere Energieversorgung zu
prüfen und ggf. in die Gesamtbaumaßnahme aufzunehmen. Das Prüfergebnis
beeinflusst sowohl die Kosten als auch den zeitlichen Ablauf der Maßnahme, die
daher weiter nach hinten rückt (sh. auch Teilprojekt Chemielabor). Die
Verwaltung wird über das Prüfergebnis und die weitere Planung berichten.
(Kostenschätzung brutto ursprünglich: 13 Mio €,
aktuell Stand 9/2022 ca. 15,6 Mio €, jeweils ohne Investitionen für alternative
Energieversorgung)
Teilprojekt Chemielabor
Aktuell treibt das Amt für Gebäudewirtschaft in Zusammenarbeit mit dem
Schulverwaltungsamt den Umbau von Gebäude C mit der Herrichtung von
Chemielaboren voran, die vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen am
Bestandsgebäude in Betrieb gehen sollen.
Das
für den Schulstandort wichtige Chemielabor wird nach industriellen, neusten
Standards errichtet, um den Auszubildenden eine moderne, zukunftsorientierte (z.B. Wasserstofflabor) und betriebsnahe
Berufsausbildung zu ermöglichen. Neben der Barrierefreiheit und höchste
Sicherheitsstandards berücksichtigt das Amt für Gebäudewirtschaft beim Vorhaben
auch Energie- und Klimaschutzgesichtspunkte. So soll u.a. die neue
Lüftungsanlage aus energetischen und Klimaschutzgründen mit einer modernen
Wärmepumpentechnik ausgestattet werden.
Als
Fertigstellung des Gebäudes C mit den Chemielaboren ist der Spätsommer 2023
geplant.
(Kostenschätzung brutto - nach Machbarkeitsstudie -
ursprünglich: 1,2 Mio €, im Laufe der Planungen mit der Schule Kostensteigerung
im Bereich technische Gebäudeausrüstung, aktuell Stand 9/2022 ca. 2,7 Mio €)
Herbert-Karrenberg-Schule
(HKS) – Erweiterungsbau und Anbau
Die
Planung für den Erweiterungsbau an der Herbert-Karrenberg-Schule laufen. Der
beauftragte Generalplaner hat die Vorentwurfsphase abgeschlossen. Der
Erweiterungsbau soll aus Umwelt- und Klimaschutzgründen wie geplant überwiegend
in Holzbauweise und nachhaltigen Materialien errichtet werden. Die
Entwurfsplanung des Amtes für Gebäudewirtschaft wurde der Schulleitung
vorgestellt und fand sehr große Zustimmung. Die Fertigstellung des
Erweiterungsbaus ist für den Sommer 2024 geplant.
Der
parallel geplante Anbau am Bestandsgebäude mit einem barrierefreien Aufzug und
rollstuhlgerechten Toiletten soll zeitlich vorgezogen werden. Seine
Fertigstellung ist für Herbst 2023 vorgesehen.
Der
Lageplan und das Materialkonzept sind als Anhänge beigefügt.
(Kostenschätzung brutto
ursprünglich: 3,2 Mio €, aktuell Stand
9/2022 ca. 4 Mio €)
Mosaik-Schule
– Erweiterungsbau
Die
für die Erweiterung der Mosaik-Schule im Vorfeld notwendigen planungsrechtlichen
Anpassungen wurden in Abstimmung mit der Stadt Grevenbroich erarbeitet, so dass
der Bebauungsplan geändert werden konnte und zwischenzeitlich Rechtsgültigkeit
erlangt hat.
Das
vom Nutzer bestätigte Raumprogramm führt, wie bereits in der Machbarkeitsstudie
dargestellt, zu einem zweigeschossigen Baukörper. Für die Abwicklung des
gesamten Projektes wird von einer Bearbeitungszeit von ca. 2,5 Jahren
ausgegangen.
Das
Verfahren für die Vergabe der Baufachplanungen gem. Vergabeverordnung (VgV)
wird kurzfristig beginnen.
(Kostenschätzung brutto ursprünglich: 3,7 Mio €,
aktuell Stand 9/2022 ca. 4,6 Mio €)
Die von der
Schule gewünschten und inzwischen installierten Waschbecken in den Container sollen ab der 39.
Kalenderwoche angeschlossen werden.
(Vorlage
40/1315/XVII/2022).
Sebastianus-
Schule – Umbau Speisesaal
In den Sitzungen des Schul- und Bildungsausschusses am 15.10.2021 und
02.06.2022 wurde berichtet (Vorlagen 40/0732//XVII/2021,
40/1284//XVII/2022, 40/1315/XVII/2022), dass aufgrund gestiegener Schülerzahlen und
dadurch bedingtem zusätzlichen Raumbedarf
- eine Containeranlage aufgestellt wurde, in der ein Werkraum und
Therapieraum mit Wasseranschluss eingerichtet wurde.
- durch Umbau des Speisesaals ein zusätzlicher Klassenraum mit
Nebenraum gewonnen werden soll. Der hierfür notwendige
Nutzungsänderungsantrag wurde im Frühjahr 2022 bei der Stadt Kaarst
eingereicht.
Ein hierzu von der Bauaufsicht der Stadt Kaarst geforderte Ergänzung zum Brandschutzkonzept hat die Umsetzung jedoch verzögert. Erst nach Genehmigung können die Bauarbeiten beginnen. Die erforderlichen Unterlagen wurden der Bauaufsicht inzwischen zur Genehmigung vorgelegt.
Der von der Brandschutzstelle der Stadt Kaarst außerdem geforderte zweite Rettungsweg über eine zusätzlich separat zu errichtende Außentreppe ist in Planung.
Schule
am Nordpark – möglicher Ersatz-Neubau
Es gibt derzeit Überlegungen auf Grund
erheblich wachsender Schülerzahlen im Bereich geistige Entwicklung für einen
möglichen Ersatz-Neubau für die Schule Am Nordpark. In dem Zusammenhang führt
das Schuldezernat Gespräche mit der Stadt Neuss (Theodor- Schwann- Kolleg) und
dem Erzbistum Köln (Friedrich-Spee-Kolleg).
Um die grundsätzliche Eignung eines
Grundstücks in Neuss Derikum zu prüfen, wird eine Machbarkeitsstudie
durchgeführt. Außerdem soll der bauliche Zustand und die IT-Infrastruktur im
Friedrich-Spee-Kolleg geprüft werden.
Die Ergebnisse sollen in die weiteren politischen Beratungen einfließen.