Betreff
Sachstandsbericht zu den Bauprojekten
Vorlage
40/1483/XVII/2022
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Schul- und Bildungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 


Sachverhalt:

 

 

Bereits im Jahr 2021 traten erste Materialengpässe bei Bauprodukten auf. Diese Lieferengpässe zeigten sich im letzten Jahr auch bei verschiedenen Ausschreibungen. Manche Firmen gaben Angebote nicht ab, da Lieferungen von Herstellern nicht zugesagt werden konnten. Allein im Zeitraum von 3/21 bis 3/22 sind die Kosten explodiert und beinhalten im Baupreisindex nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes eine Kostenerhöhung von plus 25 Prozent (!). Bei einzelnen Baustoffen liegen die Preissteigerungen sogar noch deutlich darüber.

 

Neben den extremen Lieferproblemen vieler Materialien bilden auch die aktuellen Unsicherheiten auf dem Energiemarkt unkalkulierbare Herausforderungen, die seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges in der Ukraine mit erheblichen Erhöhung der Kosten einhergehen.  

 

Daher müssen die bisherigen Kostenkalkulationen für die geplanten Bauprojekte entsprechend der Preisentwicklung am Markt nachkalkuliert werden. Das Amt für Gebäudewirtschaft hat die geschätzten Kosten neu kalkuliert und angepasst und den Bedarf der Mittel für die Maßnahmen entsprechend bei der Kämmerei angemeldet.  

 

Außerdem muss das Baudezernat auf Grund der wachsenden Zahl zur Steuerung von Bauprojekten und Planungen eine Priorisierung vornehmen. Hier sind begrenzte interne Personalressourcen, fehlende externe Fachplanungsleistungen, die angespannte Lage im Handwerk und bei Baufirmen ebenso wie Förderprogramme zu berücksichtigen.

 

Sachstandsbericht zu den Großprojekten im Schulbereich:



BBZ Dormagen - Sanierung und Modernisierung des Schulgebäudes

Das gem. Vergabeverordnung (VgV) durchzuführende Verfahren für die Beauftragung der Fachplaner wird aktuell vorbereitet.

Im Rahmen der aktuellen Energiekrise soll neu geprüft werden, ob wie bisher geplant die bisherige Versorgung des Gebäudes mit auf Gasbasis erzeugter Fernwärme beibehalten oder ob vor dem Hintergrund der aktuellen Energielage ein Wechsel auf alternative Energien der Vorzug gegeben werden soll. Allein für 2023 müssen nach Mitteilung des Energieversorgers rd. 100.000 Euro Mehrkosten für das BBZ Dormagen eingeplant werden. Daher ist es aus Sicht der Verwaltung sinnvoll, eine alternative, gasunabhängige und klimafreundlichere Energieversorgung zu prüfen und ggf. in die Gesamtbaumaßnahme aufzunehmen. Das Prüfergebnis beeinflusst sowohl die Kosten als auch den zeitlichen Ablauf der Maßnahme, die daher weiter nach hinten rückt (sh. auch Teilprojekt Chemielabor). Die Verwaltung wird über das Prüfergebnis und die weitere Planung berichten.

(Kostenschätzung brutto ursprünglich: 13 Mio €, aktuell Stand 9/2022 ca. 15,6 Mio €, jeweils ohne Investitionen für alternative Energieversorgung)

 

Teilprojekt Chemielabor

Aktuell treibt das Amt für Gebäudewirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt den Umbau von Gebäude C mit der Herrichtung von Chemielaboren voran, die vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen am Bestandsgebäude in Betrieb gehen sollen.

Das für den Schulstandort wichtige Chemielabor wird nach industriellen, neusten Standards errichtet, um den Auszubildenden eine moderne, zukunftsorientierte (z.B. Wasserstofflabor) und betriebsnahe Berufsausbildung zu ermöglichen. Neben der Barrierefreiheit und höchste Sicherheitsstandards berücksichtigt das Amt für Gebäudewirtschaft beim Vorhaben auch Energie- und Klimaschutzgesichtspunkte. So soll u.a. die neue Lüftungsanlage aus energetischen und Klimaschutzgründen mit einer modernen Wärmepumpentechnik ausgestattet werden.

Als Fertigstellung des Gebäudes C mit den Chemielaboren ist der Spätsommer 2023 geplant.

(Kostenschätzung brutto - nach Machbarkeitsstudie - ursprünglich: 1,2 Mio €, im Laufe der Planungen mit der Schule Kostensteigerung im Bereich technische Gebäudeausrüstung, aktuell Stand 9/2022 ca. 2,7 Mio €)

 

Herbert-Karrenberg-Schule (HKS) – Erweiterungsbau und Anbau

Die Planung für den Erweiterungsbau an der Herbert-Karrenberg-Schule laufen. Der beauftragte Generalplaner hat die Vorentwurfsphase abgeschlossen. Der Erweiterungsbau soll aus Umwelt- und Klimaschutzgründen wie geplant überwiegend in Holzbauweise und nachhaltigen Materialien errichtet werden. Die Entwurfsplanung des Amtes für Gebäudewirtschaft wurde der Schulleitung vorgestellt und fand sehr große Zustimmung. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist für den Sommer 2024 geplant.  

Der parallel geplante Anbau am Bestandsgebäude mit einem barrierefreien Aufzug und rollstuhlgerechten Toiletten soll zeitlich vorgezogen werden. Seine Fertigstellung ist für Herbst 2023 vorgesehen.

Der Lageplan und das Materialkonzept sind als Anhänge beigefügt.
(Kostenschätzung brutto ursprünglich:  3,2 Mio €, aktuell Stand 9/2022 ca. 4 Mio €)

 

Mosaik-Schule – Erweiterungsbau

Die für die Erweiterung der Mosaik-Schule im Vorfeld notwendigen planungsrechtlichen Anpassungen wurden in Abstimmung mit der Stadt Grevenbroich erarbeitet, so dass der Bebauungsplan geändert werden konnte und zwischenzeitlich Rechtsgültigkeit erlangt hat.

Das vom Nutzer bestätigte Raumprogramm führt, wie bereits in der Machbarkeitsstudie dargestellt, zu einem zweigeschossigen Baukörper. Für die Abwicklung des gesamten Projektes wird von einer Bearbeitungszeit von ca. 2,5 Jahren ausgegangen.

Das Verfahren für die Vergabe der Baufachplanungen gem. Vergabeverordnung (VgV) wird kurzfristig beginnen.

(Kostenschätzung brutto ursprünglich: 3,7 Mio €, aktuell Stand 9/2022 ca. 4,6 Mio €)

Die von der Schule gewünschten und inzwischen installierten Waschbecken  in den Container sollen ab der 39. Kalenderwoche angeschlossen werden.

(Vorlage 40/1315/XVII/2022).

 

Sebastianus- Schule – Umbau Speisesaal

 

In den Sitzungen des Schul- und Bildungsausschusses am 15.10.2021 und 02.06.2022 wurde berichtet (Vorlagen 40/0732//XVII/2021, 40/1284//XVII/2022, 40/1315/XVII/2022), dass aufgrund gestiegener Schülerzahlen und dadurch bedingtem zusätzlichen Raumbedarf

 

  1. eine Containeranlage aufgestellt wurde, in der ein Werkraum und Therapieraum mit Wasseranschluss eingerichtet wurde.

 

  1. durch Umbau des Speisesaals ein zusätzlicher Klassenraum mit Nebenraum gewonnen werden soll. Der hierfür notwendige Nutzungsänderungsantrag wurde im Frühjahr 2022 bei der Stadt Kaarst eingereicht.

    Ein hierzu von der Bauaufsicht der Stadt Kaarst geforderte Ergänzung zum Brandschutzkonzept hat die Umsetzung jedoch verzögert. Erst nach Genehmigung können die Bauarbeiten beginnen. Die erforderlichen Unterlagen wurden der Bauaufsicht inzwischen zur Genehmigung vorgelegt.
    Der von der Brandschutzstelle der Stadt Kaarst außerdem geforderte zweite Rettungsweg über eine zusätzlich separat zu errichtende Außentreppe ist in Planung.

 

Schule am Nordpark – möglicher Ersatz-Neubau

Es gibt derzeit Überlegungen auf Grund erheblich wachsender Schülerzahlen im Bereich geistige Entwicklung für einen möglichen Ersatz-Neubau für die Schule Am Nordpark. In dem Zusammenhang führt das Schuldezernat Gespräche mit der Stadt Neuss (Theodor- Schwann- Kolleg) und dem Erzbistum Köln (Friedrich-Spee-Kolleg).
 

Um die grundsätzliche Eignung eines Grundstücks in Neuss Derikum zu prüfen, wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Außerdem soll der bauliche Zustand und die IT-Infrastruktur im Friedrich-Spee-Kolleg geprüft werden.


Die Ergebnisse sollen in die weiteren politischen Beratungen einfließen.