Betreff
Migrantenstipendien
Vorlage
40/1671/XVII/2022
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Schul- und Bildungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Sachverhalt:

 

 

Seit 2009 vergibt der Rhein-Kreis Neuss jährlich sein Migranten-Stipendium. Es

richtet sich an zwei begabte und leistungsbereite junge Menschen, die trotz

schwieriger Startbedingungen erfolgreich ihre Schullaufbahn im Rhein-Kreis Neuss

mit einem (Fach-)Abitur abgeschlossen haben. Die zum (Fach-) Abitur führenden

Schulen im Rhein-Kreis Neuss sind am Ende des Schuljahres eingeladen, geeignete

Kandidatinnen und Kandidaten zu benennen.

 

Das Migranten-Stipendium beinhaltet eine finanzielle Förderung von monatlich 300

Euro für einen Bachelor- bzw. Masterstudiengang oder das Staatsexamen bis max.

12 Semester. Hinzu kommt bei Bedarf die Finanzierung eines Auslandsemesters oder

eines krankheitsbedingten Ausfalls eines Semesters.

 

Der Rhein-Kreis Neuss hat von 2009 bis heute insgesamt 28 Studentinnen und Studenten unterstützt. Aktuell werden dreizehn junge Menschen mit dem Stipendium gefördert.

 

Vergabekriterien sind:

 

gutes bis sehr gutes Abitur

soziales Engagement

seit mindestens drei Jahren Schulbesuch im Rhein-Kreis Neuss

im Rhein-Kreis Neuss leben

nicht in der Bundesrepublik Deutschland geboren sein

eingewandert ohne deutsche Staatsbürgerschaft

eingewandert mit 6 Jahren und älter

deutsche Staatsbürgerschaft besitzen oder anstreben

die Voraussetzungen (zum Beispiel Numerus Clausus) für das angestrebte

Studium erfüllen

 

Die wahlberechtigte Jury setzt sich wie folgt zusammen:

 

für den Landrat: Tillmann Lonnes

Vorsitzender des Schulausschusses: Rainer Schmitz

Leiterin KI: Natalia Lüdke

eine Schulrätin: Annette Anner

ein Schulleiter Gymnasium: Ulrich Dauben, Quirinus-Gymnasium

ein Schulleiter Gesamtschule: Willi Breuer, Gesamtschule an der Erft

ein Schulleiter BBZ: Dieter Bullmann, BBZ Weingartstraße

 

Beraten wird die Jury von der Projektleiterin Migrantenförderung am Gymnasium im

Rhein-Kreis Neuss“, Frau Catherine Pellny, und der Projektleiterin Migranten-

Stipendium des Rhein-Kreises Neuss, Eva Schmitt-Roth.

 

Im Rahmen des Stipendienprogramms wurde nach der Corona-Pandemie auch wieder der Austausch zwischen Stipendiaten und Schülerinnen und Schülern der zum Abitur weiterführenden Schulen, insbesondere der Seiteneinsteigerklassen an Gesamtschulen und Gymnasien, über die Bildungschancen, die das Stipendium sichtbar macht, aufgenommen.

Die aktuell studierenden Stipendiaten /Stipendiatinnen schildern den zukünftigen Abiturienten/Abiturientinnen im Rhein-Kreis Neuss ihren Werdegang, um so weitere junge Menschen zu einer Bewerbung für das Migranten-Stipendium zu ermutigen.

 

Stipendiaten/Stipendiatinnen können immer gute bis sehr gute Abiturnoten vorweisen, sind vielfach sozial engagiert und übernehmen alle Nachhilfe- und Dolmetscheraufgaben.

 

Zum Begleitprogramm des Stipendiums gehören auch das Kennenlernen der Kultureinrichtungen des Rhein-Kreises Neuss.

 

Die Herkunftsländer der Stipendiaten/Stipendiatinnen sind auf fast alle Kontinente verteilt. Die Türkei, Kasachstan und Russland stechen mit je vier Stipendiatinnen und Stipendiaten hervor.

 

Die Studienorte sind dem gegenüber regional ausgerichtet. Bis auf eine

Stipendiatin und einen Stipendiaten besuchen die anderen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen.  Am beliebtesten (8x) ist die RWTH Aachen. Zu den bevorzugtesten Studiengängen zählen Maschinenbau mit je zwei Studentinnen und zwei Studenten. Das Fach Jura studieren drei Stipendiatinnen und ein Stipendiat.