Betreff
Bericht über die Reise des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss in den Kreis Mikolow vom 16. bis 18. September 2022
Vorlage
ZS5/2284/XVII/2023
Art
Bericht

Sachverhalt:

 

Bericht über den Besuch des Partnerschaftskomitees Rhein-Kreis Neuss im Kreis Mikołów vom 16.9. bis 18.9.2022

Vor Beginn des offiziellen Programms hatte Pfarrer Kornel Undas von der St. Johannes-Kirche in Mikołów die Delegation eingeladen, seine Kirche zu besuchen. Er informierte die Besucher/innen, dass die Kirche 1861 eingeweiht wurde. Die hier beheimatete Fürstenfamilie von Pless war protestantisch, und 1.600 Einwohner von Mikołów waren es ebenso. Der größere Teil der Bevölkerung in Mikołów war allerdings katholisch. Eine evangelische Pfarrei sei in der Diaspora damals wie heute sehr wichtig. Der Vorgänger von Pfarrer Undas war Vorsitzender des ökumenischen Rates von Schlesien. Auf der Kanzel haben auch viele katholische Priester und Bischöfe gestanden und gepredigt. Die Kanzel zeigt führende Köpfe der Reformation: Martin Luther und Calvin.

Dann berichtete er, dass es mit Pfarrer Hübner aus Meerbusch Lank vor 13 Jahren einen sehr regen Jugendaustausch mit der Johannes-Pfarrei gegeben habe – und aus dieser Zeit gibt es auch einen Gedenkstein, der an die gegenseitigen Besuche erinnert. Eine Tafel mit einem Psalm aus der Bibel im Kirchgarten und ein gemeinsam gepflanzter, schon recht groß gewachsener Baum, erinnern an diese Zeit. Pfarrer Undas endete mit dem Hinweis, dass er gerne einmal an einem Besuch einer Delegation aus dem Kreis Mikołów im Rhein-Kreis Neuss teilnehmen würde.

 

Mit der Teilnahme an der 800-Jahr-Feier der Stadt Mikołów begann in diesem Jahr der Besuch des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss unter der Leitung der stellvertretenden Landrätin und Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, Angela Stein-Ulrich, im Partnerkreis Mikołów. Bürgermeister Stanisław Piechula hatte zu einem lebendigen Bühnenprogramm in das Kulturhaus seiner Stadt eingeladen, durch das ein Conférencier führte. Neben Ansprachen und Vorträgen zur Stadtgeschichte von Mikołów begeisterte eine bekannte schlesische Musikband mit temperamentvoll inszenierter Pop-Art-Musik.

Frau Stein-Ulrich dankte in ihrer kurzen Ansprache für die Einladung zur 800-Jahr-Feier und übermittelte die herzlichen Grüße von Landrat Petrauschke und Kreisdirektor Brügge: das 800-jährige Bestehen der Stadt sei ein beeindruckender Zeitraum. Frau Stein-Ulrich verwies darauf, dass es den Rhein-Kreis Neuss erst seit 47 Jahren gebe. Der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Mikołów seien seit 28 Jahren durch eine lebendige Partnerschaft miteinander verbunden und hätten enge und freundschaftliche Beziehungen erst zu den fünf kreisangehörigen Städten und Gemeinden und nach der Kreisgründung zum Kreis Mikołów aufgebaut; sie wünsche allen Beteiligten alles Gute und eine glückliche Zukunft.

In einer nachfolgenden Ansprache begrüßte Frau Grazyna Nazar, Mitglied im Vorstand des Kreises Mikołów, die Gäste aus dem Rhein-Kreis Neuss und informierte über die Kunstausstellung „30 Jahre Mikołówer Impressionen“. In den zu besichtigenden Werken werde über die Geschichte und Kultur der Stadt Mikołów informiert; sie dankte den beteiligten Künstler/innen, Bürgermeister Piechula und Dr. Izabella Pazdziorek-Jakubowska für ihr Engagement bei der Organisation. Frau Nazar erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kunstausstellung der Künstler/innen aus dem Kreis Mikołów in 2021 im Rhein-Kreis Neuss und drückte ihre Hoffnung aus, dass es auch in Zukunft eine Kooperation zwischen den Künstler/innen des Rhein-Kreises Neuss und des Kreises Mikołów geben werde.

Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, die Kunstausstellung „Mikołówer Impressionen“ zu besuchen, die aus den 30 Jahren ihres Bestehens Arbeiten von Kunstschaffenden aus der Stadt präsentierte. Dabei kamen die Gäste aus dem Rhein-Kreis Neuss mit zahlreichen Persönlichkeiten ins Gespräch, die seit der Gründung der Partnerschaft zwischen den beiden Kreisen vor 28 Jahren das Miteinander mit Leben erfüllen.

 

Der nächste Tag begann mit dem Besuch des sogenannten Aktivitätentags von und für Senioren auf dem Marktplatz von Mikołów. Landrat Mirosław Duży beschrieb in seiner kurzen Ansprache die vielfältigen Angebote und Aktionen für ältere Menschen an den zahlreichen Ständen auf dem Marktplatz und übertrug dann symbolisch den Seniorinnen und Senioren mit dem großen Schlüssel des Kreishauses für einen Tag die Gestaltungsmacht im Kreis Mikołów.

Angela Stein-Ulrich bedankte sich bei Landrat Duzy und Bürgermeister Piechula für die Einladung zum Seniorentag und zeigte sich beeindruckt von den Kunsthandwerkständen der verschiedenen Seniorenorganisationen. Aus eigener Erfahrung wisse sie, dass das Leben in verschiedene Stationen eingeteilt sei und gerade im sogenannten Seniorenalter ruhigere, aber auch freiere Zeiten kämen, die sich für Hobbys, Sport, Ehrenämter und Reisen, also insgesamt neue Perspektiven anbieten und nutzen ließen; sie sei sehr gespannt auf den Rundgang und wünsche den Seniorenvereinen ein erfolgreiches Wirken.

 

Am Nachmittag folgte ein Besuch im Energiemuseum in Łaziska Górne. Das Museum wurde im Jahr 2000 gegründet und ist im ältesten Gebäude des nahegelegenen Tauron-Kohlekraftwerks aus dem Jahr 1928 untergebracht (das Kraftwerk wurde bereits 1917 erbaut). Es wird von dem Verein der Freunde des Energiemuseums geführt, die es mit finanzieller EU-Unterstützung aufgebaut haben und seitdem ehrenamtlich verwalten und führen. Der Vorsitzende erläuterte, dass das Museum mit seinen Workshops, Unterricht u.a. für Schulgruppen und Demonstrationen in den Bereichen Physik, Chemie, Robotik, Elektrizität und Elektronik in die Route der Industriedenkmäler der Woiwodschaft Schlesien aufgenommen wurde. Danach nahm er die Gäste mit auf die eindrucksvolle Reise durch die Geschichte der Energieerzeugung in Schlesien und erläuterte in einer zweistündigen Führung die „Werkzeuge“ der Energiegewinnung der zurückliegenden beiden Jahrhunderte. So erfuhren die Mitglieder des Partnerschaftskomitees, dass die höchst beeindruckende Sammlung elektrischer Haushalts- und Bürogeräte, Telefonapparate und Vorgänger der heutigen Smartphones von den Mitgliedern des Vereins über viele Jahre hinweg zusammengestellt worden seien. Stolz präsentierte er am Eingang zum Museum die größte Sammlung elektrischer Klingeln in Polen, die der Verein über 20 Jahre aufgebaut habe. Die Miete und weitere Ausgaben des Museums werden über Spenden, Mitgliedsbeiträge, ehrenamtliche Tätigkeiten und TV-Einnahmen gedeckt. Dem Verein, so der Vorsitzende, sei es besonders wichtig, Schulkassen durch die Ausstellung zu führen, um den jungen Menschen eine Vorstellung von Energie, ihren Vorteilen und Gefahren zu geben. Denn ohne Energie gehe nichts, dies sei durch die heutigen Krisen noch deutlicher geworden. Das Museum beherberge eine der ältesten Glühbirnen mit 120 Jahren, zum jährlichen Tag der Elektrizität werde die Glühbirne angemacht.

 

Am späteren Nachmittag schloss sich eine Führung durch die Kunstakademie in Kattowitz durch Professor Krzysztof Rzeźniczek an. Den jungen und in Polen bekannten Künstler hatten die Mitglieder des Partnerschaftskomitees vor einem Jahr bei seinem Besuch zum Partnerschaftsjubiläum im Rhein-Kreis Neuss kennengelernt. Dort hatte er – zusammen mit anderen Kunstschaffenden aus dem Partnerkreis - an einer Ausstellung im Sandbauernhof in Liedberg teilgenommen, die an wenigen Ausstellungstagen von rund 300 Besucherinnen und Besuchern gesehen wurde. Krzysztof Rzeźniczek, Professor für Malerei, Kunstgrafik und Design an der Kunstakademie, berichtete, dass in der Kunstakademie 500 Studierende in den Bereichen Malerei, Kunstgrafik und Design sowie Bildhauerei ausgebildet würden; das Studium dauere fünf Jahre. Die Kunstakademie sei im aktuellen Ranking als beste Akademie in Polen eingestuft worden. Jedes Jahr bewerben sich über 100 Studierenden; etwa 20 von ihnen werden dann von einer Kommission ausgewählt.

Nach der Einführung nahm Krzysztof Rzeźniczek die Mitglieder des Partnerschaftskomitees mit zu einer Führung durch die drei Etagen der Akademie mit, die durchgehend Ateliers für Studierenden und ihre Arbeiten vorhalten. Für anstehende Abschlussarbeiten stelle die Akademie abgeschlossene Boxen zur Verfügung; die besten Arbeiten würden jährlich prämiert und ausgestellt. Im 1. Quartal 2023, in dem Kattowitz den Titel einer europäischen Wissenschaftsstadt trage, werde es eine große Ausstellung von Kunstarbeiten der Studierenden geben.

Zum Abschluss der Führung überreichte Krzysztof Rzeźniczek allen Mitgliedern des Partnerschaftskomitees ein Buch über die Geschichte der Akademie.

 

Der letzte Tag des Aufenthalts stand ganz im Zeichen der Sitzung der beiden Partnerschaftskomitees im Botanischen Garten in Mikołów. Zu Beginn begrüßte Landrat Duzy alle Mitglieder der beiden Partnerschaftskomitees und die Bürgermeister und Gemeindevorsteher/innen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden des Kreises Mikołów und dankte besonders den beiden Gastgebern des Treffens, Bürgermeister Piechula und dem Leiter des Botanischen Gartens, Dr. Koijs. Besonders herzlich begrüßte Landrat Duzy seinen Freund Landrat Petrauschke und die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss, Angela Stein-Ulrich, die für die grüne Bewegung stehe, weil sie die Notwendigkeit des Handelns erkannt habe.

Nach den einführenden Worten dankte Landrat Duży ausführlich Landrat Petrauschke für die große Unterstützung mit Hilfslieferungen für die Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine und für die Soldatinnen und Soldaten in dem an Polen angrenzenden Gebiet der Ukraine. Es sei ihm eine große Freude, dem Landrat eine offizielle Dankesurkunde des ukrainischen Militärgouverneurs zu überreichen. Er hoffe, dass die beiden Kreise weiterhin gut zusammenarbeiten würden, alle Anwesenden seien eingeladen, in Zukunft wiederzukommen.

In seiner Ansprache dankte Landrat Petrauschke für die heutige Begegnung. Er begrüßte alle Mitglieder der beiden Partnerschaftskomitees und freute sich, dass viele Erfahrene anwesend seien, aber auch neue junge Mitglieder wie Elias Ackburally; im Übrigen sei man nie zu alt für ein politisches Engagement.

In diesem Jahr habe es bereits zwei Partnerschaftsbegegnungen gegeben: den Besuch der Bildungskommission des Rhein-Kreises Neuss im Kreis Mikołów im Mai mit dem Abschluss der Partnerschaftsvereinbarung zwischen dem BBZ Dormagen und der Schule für Energie und Dienstleistungen sowie im Juli in der langen Tradition der jährlichen Jugendlager eine interessante und schöne Begegnung von Jugendlichen aus beiden Kreisen im Rhein-Kreis Neuss mit zahlreichen Ausflügen und dem Gestalten eines Grafitti. Ein weiteres Grafitti sei zwischen beiden Kreisen für das kommende Jahr vereinbart, um das 800-jährige Bestehen der Stadt Mikołów zu würdigen.

Der Krieg in der Ukraine zeige, wie wichtig Freundschaft zwischen kommunalen Partnern für den Frieden und die Zusammenarbeit in Europa sei; Petrauschke brachte seine Hoffnung auf einen baldigen Frieden zum Ausdruck. Die Vergangenheit habe bereits gezeigt, dass auch nicht befreundete Staaten Widersprüche überwinden könnten. Es sei gerade für das Wohl der Jugend wichtig, in der Zukunft zusammenzuarbeiten, und er könne sich eine Welt in Unfrieden auf Dauer nicht vorstellen.

 

Im Anschluss sprach Angela Stein-Ulrich als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss zu den Mitgliedern beider Partnerschaftskomitees und brachte ihre Freude zum Ausdruck, dass nach dem vergangenen Jubiläumstreffen nun wieder eine gemeinsame Sitzung in Mikołów stattfinde. Es gehe heute darum, wie immer laufende Projekte zu besprechen und im Rückblick auf das Treffen in Schloss Friedestrom über Vorschläge für den gemeinsam beschlossenen jährlichen Partnerschaftstag zu sprechen. Es seien in Zons drei Vorschläge vorgestellt worden: der 09.11. eines jeden Jahres, weil an diesem Tag die erste Partnerschaftsurkunde zwischen den beiden Kreisen unterzeichnet worden sei. Allerdings  sei dieses Datum in Deutschland negativ wie positiv belastet, der 09.11.1918 mit der Ausrufung der Republik, der 09.11.1938 mit der Reichsprogromnacht und der 09.11.1989 mit dem Fall der Mauer. In der Zwischenzeit habe sie weiter recherchiert und könne zwei weitere Vorschläge machen: jedes Jahr am letzten Sonntag im April werde der Welttag der Partnerstädte begangen und am 30. Juli eines jeden Jahres der Tag der internationalen Freundschaft, allerdings liege dieser Tag in den Sommerferien. Gerne höre sie auch die Vorschläge der Mitglieder des Partnerschaftskomitees im Kreis Mikołów.

Im Anschluss berichtete Stein-Ulrich ausführlich von der Reise der Bildungskommission des Rhein-Kreises Neuss in den Kreis Mikołów im Mai 2022, der zu fruchtbaren Ergebnissen geführt habe; so hätten das BBZ Dormagen und die Schule für Energie und Dienstleistungen in Łaziska Górne eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen und planten bereits für kommendes Jahr einen Austausch von Lehrerkräften oder Schülerinnen und Schülern. Auch habe die Joseph-Beuys-Schule in Neuss (Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung) Interesse daran, mit der Förderschule Maria Grzegorzewsksa in Mikołów einen ersten Kontakt aufzunehmen, um über Möglichkeiten einer Kooperation zu sprechen. Die Mitglieder der Bildungskommission seien vom Aufenthalt im Kreis Mikołów und zum Abschluss in Krakau beeindruckt gewesen, und sie wolle noch einmal ihren Dank für die so gute Organisation und die herzliche Gastfreundschaft zum Ausdruck bringen.

 

Nach dem Vortrag von Stein-Ulrich antwortete Magdalena Locke, Partnerschaftsbeauftragte des Kreises Mikołów, und ging dabei auf einzelne von Frau Stein-Ulrich erwähnte Projekte ein. Der Kreis Mikołów freue sich über die seit vielen Jahren gemeinsam mit Akteuren aus dem Rhein-Kreis Neuss durchgeführten Projekte; so sei das jährliche Jugendlager das „älteste“ lobenswerte Vorhaben wegen der Pandemie noch 2020 online ausgerichtet worden. Dann habe es in diesem Jahr wieder ein Präsenztreffen von Jugendlichen in Jüchen gegeben; in 2023 wollen die Jugendlichen wieder im Kreis Mikołów (Ornontowice) zusammenkommen. Während des Aufenthaltes sei geplant, dass die Künstler/innen Sandro Althaus und Nina Isenrath das vereinbarte und vor kurzem mit der Stadt Mikołów abgestimmte Grafitti-Kunstwerk in Mikołów erstellen. Für das kommende Jahr sei Krzysztof Rzeźniczek, der gestern durch die Kunstakademie in Kattowitz geführt habe, vom Rhein-Kreis Neuss zu einer Ausstellung seiner Werke eingeladen. Am Vorabend hätten hierzu bereits Gespräche stattgefunden. Im kommenden Jahr würden die Schüler/innen des Lyceums II aus Mikołów nach Dormagen fahren und in Zons gemeinsam mit Schüler/innen des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums einen neuen Stelenpfad eröffnen. 2023 solle nach zweijähriger Pause wieder eine Handballmannschaft aus dem Kreis Mikołów am Quirinus-Cup in Neuss teilnehmen. Eugeniusz Wycislo, der frühere Landrat und Ehrenvorsitzende des Partnerschaftskomitees, plane einen Austausch mit einer Seniorengruppe aus dem Rhein-Kreis Neuss. Hier habe es bereits erste Kontakte zu den Kultur- und Heimatfreunden Zons gegeben. Nur der vorgeschlagene Schützenaustausch gestalte sich schwierig.

Zum Abschluss teilte Magdalena Locke mit, dass es zu den Vorschlägen für den Partnerschaftstag auf Seiten des Partnerschaftskomitees des Kreises Mikołów noch Diskussionsbedarf gebe und eine Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden müsse. Es gebe aber zwei Terminvorschläge: Zum einen den 17.06.1991 (Vertrag zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und den fünf Städten und Gemeinden des späteren Kreises Mikolów) und der 24.5.2001 (erste Partnerschaftsurkunde zwischen den beiden Kreisen).

 

Im Anschluss fand eine kurze Aussprache statt. Grazyna Nazar, Mitglied im Vorstand von Mikołów, trug das große Interesse der Sekundarschule in Ornontowice vor, mit dem BBZ Grevenbroich einen Ausbildungsabschnitt im Bereich Elektromobilität zu vereinbaren, d.h. es würden Schülerinnen und Schüler aus Ornontowice für drei Monate nach Grevenbroich kommen, um dort die neuesten fachlichen Erkenntnisse kennenzulernen. Angela Stein-Ulrich sagte eine Übermittlung des gewünschten Austausches an Herrn Lonnes zu. Kreistagsabgeordneter Beyen, Vorsitzender des Kulturausschusses des Rhein-Kreises Neuss, machte den Vorschlag, die 700 Exponate im Haus der Kulturen im Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit dem Kreismuseum öffentlich zu präsentieren und hier eine Kooperation mit der Stadt Mikołów einzugehen. Mikołóws Bürgermeister Piechula sagte ein Aufgreifen des Vorschlages zu. Eugeniusz Wycislo, Vorsitzender des „Freien Forums“, einer Seniorengruppe im Kreis Mikołów, berichtete von seiner Teilnahme an vielen Begegnungen zwischen den beiden Kreisen und betonte, dass es gut sei, dass die Jugendarbeit im Mittelpunkt der Partnerschaftsarbeit stehe; dennoch wolle er auch die ältere Generation erwähnen und in diesem Zusammenhang anfragen, wieweit der Rhein-Kreis Neuss besondere Angebote für Senioren anbiete wie z.B. zum Thema Gesundheit. Es gebe im Kreis Mikołów 20 verschiedene Seniorenvereine, die sich mit Fragen und Interessen von Senioren befassen würden. Landrat Petrauschke antwortete, dass er selber einmal Sozialdezernent im Rhein-Kreis Neuss gewesen sei,  es habe in Deutschland in den beiden vergangenen Jahrzehnten eine Einstellungsveränderung gegeben, da viele Senioren bei guter Gesundheit immer älter würden und sich ganz unterschiedlich auch in Gesellschaft und Politik engagierten. Er werde sich Gedanken machen, wie eine Unterstützung und Kooperation möglich sei.

 

Nach einem Imbiss und dem Austausch von Gastgeschenken verabschiedete man sich bis zum nächsten Wiedersehen. Auf dem Weg zum Flughafen machte die Reisegruppe noch einen Abstecher zum Benediktiner-Kloster Tyniec, wo eine junge Restauratorin sie in die Geschichte des Klosters einführte und das heutige Klosterleben schilderte. Das Kloster sei 1440 erbaut und von König Kasimir gestiftet worden, nach einer wechselvollen Geschichte (im 14. Jahrhundert Tartaren-Überfall, im 17. Jahrhundert Kämpfe zwischen Habsburgern und Russen, im 19. Jahrhundert Vertreibung der Mönche nach einem großen Brand) kehrten die Mönche erst 1939 wieder in die Abtei zurück; heute lebten hier zwischen 20 und 30 Mönche, die verschiedene Arbeiten (u.a. Gartenarbeit, Buchdruckerei, Bierproduktion und Imkerei) ausübten und durch die Einnahmen das Klosterleben finanzierten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

voraussichtliche finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt

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personalwirtschaftliche Auswirkungen (zusätzlicher Personalaufwand)

ja/nein

Auswirkungen auf das Planjahr

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(Betrachtungszeitraum: 5 Jahre)

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