Sachverhalt:
Bericht
über den Besuch des Partnerschaftskomitees Rhein-Kreis Neuss im Kreis
Mikołów vom 16.9. bis 18.9.2022
Vor
Beginn des offiziellen Programms hatte Pfarrer Kornel Undas von der St.
Johannes-Kirche in Mikołów die Delegation eingeladen, seine Kirche zu
besuchen. Er informierte
die Besucher/innen, dass die Kirche 1861 eingeweiht wurde. Die hier beheimatete
Fürstenfamilie von Pless war protestantisch, und 1.600 Einwohner von
Mikołów waren es ebenso. Der größere Teil der Bevölkerung in Mikołów
war allerdings katholisch. Eine evangelische Pfarrei sei in der Diaspora damals
wie heute sehr wichtig. Der Vorgänger von Pfarrer Undas war Vorsitzender des
ökumenischen Rates von Schlesien. Auf der Kanzel haben auch viele katholische
Priester und Bischöfe gestanden und gepredigt. Die Kanzel zeigt führende Köpfe
der Reformation: Martin Luther und Calvin.
Dann berichtete er, dass es mit Pfarrer Hübner aus
Meerbusch Lank vor 13 Jahren einen sehr regen Jugendaustausch mit der
Johannes-Pfarrei gegeben habe – und aus dieser Zeit gibt es auch einen
Gedenkstein, der an die gegenseitigen Besuche erinnert. Eine Tafel mit einem
Psalm aus der Bibel im Kirchgarten und ein gemeinsam gepflanzter, schon recht
groß gewachsener Baum, erinnern an diese Zeit. Pfarrer Undas endete mit dem
Hinweis, dass er gerne einmal an einem Besuch einer Delegation aus dem Kreis
Mikołów im Rhein-Kreis Neuss teilnehmen würde.
Mit
der Teilnahme an der 800-Jahr-Feier der Stadt Mikołów begann in diesem Jahr der Besuch des
Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss unter der Leitung der
stellvertretenden Landrätin und Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, Angela
Stein-Ulrich, im Partnerkreis Mikołów. Bürgermeister Stanisław
Piechula hatte zu einem lebendigen Bühnenprogramm in das Kulturhaus seiner
Stadt eingeladen, durch das ein Conférencier führte. Neben Ansprachen und
Vorträgen zur Stadtgeschichte von Mikołów begeisterte eine bekannte
schlesische Musikband mit temperamentvoll inszenierter Pop-Art-Musik.
Frau
Stein-Ulrich dankte in ihrer
kurzen Ansprache für die Einladung zur 800-Jahr-Feier und übermittelte die
herzlichen Grüße von Landrat Petrauschke und Kreisdirektor Brügge: das
800-jährige Bestehen der Stadt sei ein beeindruckender Zeitraum. Frau
Stein-Ulrich verwies darauf, dass es den Rhein-Kreis Neuss erst seit 47 Jahren
gebe. Der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Mikołów seien seit 28 Jahren
durch eine lebendige Partnerschaft miteinander verbunden und hätten enge und
freundschaftliche Beziehungen erst zu den fünf kreisangehörigen Städten und
Gemeinden und nach der Kreisgründung zum Kreis Mikołów aufgebaut; sie
wünsche allen Beteiligten alles Gute und eine glückliche Zukunft.
In
einer nachfolgenden Ansprache begrüßte Frau Grazyna Nazar, Mitglied im Vorstand des Kreises Mikołów, die
Gäste aus dem Rhein-Kreis Neuss und informierte über die Kunstausstellung „30
Jahre Mikołówer Impressionen“. In den zu besichtigenden Werken werde über
die Geschichte und Kultur der Stadt Mikołów informiert; sie dankte den
beteiligten Künstler/innen, Bürgermeister Piechula und Dr. Izabella
Pazdziorek-Jakubowska für ihr Engagement bei der Organisation. Frau Nazar
erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kunstausstellung der Künstler/innen aus
dem Kreis Mikołów in 2021 im Rhein-Kreis Neuss und drückte ihre Hoffnung
aus, dass es auch in Zukunft eine Kooperation zwischen den Künstler/innen des
Rhein-Kreises Neuss und des Kreises Mikołów geben werde.
Im
Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, die Kunstausstellung „Mikołówer
Impressionen“ zu besuchen,
die aus den 30 Jahren ihres Bestehens Arbeiten von Kunstschaffenden aus der
Stadt präsentierte. Dabei kamen die Gäste aus dem Rhein-Kreis Neuss mit
zahlreichen Persönlichkeiten ins Gespräch, die seit der Gründung der
Partnerschaft zwischen den beiden Kreisen vor 28 Jahren das Miteinander mit
Leben erfüllen.
Der
nächste Tag begann mit dem Besuch des sogenannten Aktivitätentags von und für
Senioren auf dem Marktplatz von Mikołów. Landrat Mirosław Duży beschrieb in seiner kurzen Ansprache
die vielfältigen Angebote und Aktionen für ältere Menschen an den zahlreichen
Ständen auf dem Marktplatz und übertrug dann symbolisch den Seniorinnen und
Senioren mit dem großen Schlüssel des Kreishauses für einen Tag die
Gestaltungsmacht im Kreis Mikołów.
Angela
Stein-Ulrich bedankte sich
bei Landrat Duzy und Bürgermeister Piechula für die Einladung zum Seniorentag
und zeigte sich beeindruckt von den Kunsthandwerkständen der verschiedenen
Seniorenorganisationen. Aus eigener Erfahrung wisse sie, dass das Leben in
verschiedene Stationen eingeteilt sei und gerade im sogenannten Seniorenalter
ruhigere, aber auch freiere Zeiten kämen, die sich für Hobbys, Sport,
Ehrenämter und Reisen, also insgesamt neue Perspektiven anbieten und nutzen
ließen; sie sei sehr gespannt auf den Rundgang und wünsche den Seniorenvereinen
ein erfolgreiches Wirken.
Am
Nachmittag folgte ein Besuch im Energiemuseum in Łaziska Górne. Das Museum wurde im Jahr 2000 gegründet und ist im
ältesten Gebäude des nahegelegenen Tauron-Kohlekraftwerks aus dem Jahr 1928
untergebracht (das Kraftwerk wurde bereits 1917 erbaut). Es wird von dem Verein
der Freunde des Energiemuseums geführt, die es mit finanzieller
EU-Unterstützung aufgebaut haben und seitdem ehrenamtlich verwalten und führen.
Der Vorsitzende erläuterte, dass das Museum mit seinen Workshops, Unterricht
u.a. für Schulgruppen und Demonstrationen in den Bereichen Physik, Chemie,
Robotik, Elektrizität und Elektronik in die Route der Industriedenkmäler der
Woiwodschaft Schlesien aufgenommen wurde. Danach nahm er die Gäste mit auf die
eindrucksvolle Reise durch die Geschichte der Energieerzeugung in Schlesien und
erläuterte in einer zweistündigen Führung die „Werkzeuge“ der Energiegewinnung
der zurückliegenden beiden Jahrhunderte. So erfuhren die Mitglieder des
Partnerschaftskomitees, dass die höchst beeindruckende Sammlung elektrischer
Haushalts- und Bürogeräte, Telefonapparate und Vorgänger der heutigen
Smartphones von den Mitgliedern des Vereins über viele Jahre hinweg
zusammengestellt worden seien. Stolz präsentierte er am Eingang zum Museum die
größte Sammlung elektrischer Klingeln in Polen, die der Verein über 20 Jahre
aufgebaut habe. Die Miete und weitere Ausgaben des Museums werden über Spenden,
Mitgliedsbeiträge, ehrenamtliche Tätigkeiten und TV-Einnahmen gedeckt. Dem
Verein, so der Vorsitzende, sei es besonders wichtig, Schulkassen durch die
Ausstellung zu führen, um den jungen Menschen eine Vorstellung von Energie,
ihren Vorteilen und Gefahren zu geben. Denn ohne Energie gehe nichts, dies sei
durch die heutigen Krisen noch deutlicher geworden. Das Museum beherberge eine
der ältesten Glühbirnen mit 120 Jahren, zum jährlichen Tag der Elektrizität
werde die Glühbirne angemacht.
Am
späteren Nachmittag schloss sich eine Führung durch die Kunstakademie in
Kattowitz durch Professor Krzysztof Rzeźniczek an. Den jungen und in Polen bekannten Künstler hatten
die Mitglieder des Partnerschaftskomitees vor einem Jahr bei seinem Besuch zum
Partnerschaftsjubiläum im Rhein-Kreis Neuss kennengelernt. Dort hatte er –
zusammen mit anderen Kunstschaffenden aus dem Partnerkreis - an einer
Ausstellung im Sandbauernhof in Liedberg teilgenommen, die an wenigen
Ausstellungstagen von rund 300 Besucherinnen und Besuchern gesehen wurde.
Krzysztof Rzeźniczek, Professor für Malerei, Kunstgrafik und Design an der
Kunstakademie, berichtete, dass in der Kunstakademie 500 Studierende in den
Bereichen Malerei, Kunstgrafik und Design sowie Bildhauerei ausgebildet würden;
das Studium dauere fünf Jahre. Die Kunstakademie sei im aktuellen Ranking als
beste Akademie in Polen eingestuft worden. Jedes Jahr bewerben sich über 100
Studierenden; etwa 20 von ihnen werden dann von einer Kommission ausgewählt.
Nach der Einführung nahm Krzysztof Rzeźniczek
die Mitglieder des Partnerschaftskomitees mit zu einer Führung durch die drei
Etagen der Akademie mit, die durchgehend Ateliers für Studierenden und ihre
Arbeiten vorhalten. Für anstehende Abschlussarbeiten stelle die Akademie
abgeschlossene Boxen zur Verfügung; die besten Arbeiten würden jährlich
prämiert und ausgestellt. Im 1. Quartal 2023,
in dem Kattowitz den Titel einer europäischen Wissenschaftsstadt trage,
werde es eine große Ausstellung von Kunstarbeiten der Studierenden geben.
Zum Abschluss der Führung überreichte Krzysztof
Rzeźniczek allen Mitgliedern des Partnerschaftskomitees ein Buch über die
Geschichte der Akademie.
Der
letzte Tag des Aufenthalts stand ganz im Zeichen der Sitzung der beiden
Partnerschaftskomitees im Botanischen Garten in Mikołów. Zu Beginn begrüßte Landrat Duzy alle Mitglieder der
beiden Partnerschaftskomitees und die Bürgermeister und Gemeindevorsteher/innen
der kreisangehörigen Städte und Gemeinden des Kreises Mikołów und dankte
besonders den beiden Gastgebern des Treffens, Bürgermeister Piechula und dem
Leiter des Botanischen Gartens, Dr. Koijs. Besonders herzlich begrüßte Landrat
Duzy seinen Freund Landrat Petrauschke und die Vorsitzende des
Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss, Angela Stein-Ulrich, die für
die grüne Bewegung stehe, weil sie die Notwendigkeit des Handelns erkannt habe.
Nach den einführenden Worten dankte Landrat
Duży ausführlich Landrat Petrauschke für die große Unterstützung mit
Hilfslieferungen für die Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine und für
die Soldatinnen und Soldaten in dem an Polen angrenzenden Gebiet der Ukraine. Es sei ihm eine große Freude, dem Landrat
eine offizielle Dankesurkunde des ukrainischen Militärgouverneurs zu
überreichen. Er hoffe, dass die beiden Kreise weiterhin gut
zusammenarbeiten würden, alle Anwesenden seien eingeladen, in Zukunft
wiederzukommen.
In seiner Ansprache dankte Landrat Petrauschke für die heutige Begegnung. Er begrüßte
alle Mitglieder der beiden Partnerschaftskomitees und freute sich, dass viele
Erfahrene anwesend seien, aber auch neue junge Mitglieder wie Elias Ackburally;
im Übrigen sei man nie zu alt für ein politisches Engagement.
In diesem Jahr habe es bereits zwei
Partnerschaftsbegegnungen gegeben: den Besuch der Bildungskommission des
Rhein-Kreises Neuss im Kreis Mikołów im Mai mit dem Abschluss der
Partnerschaftsvereinbarung zwischen dem BBZ Dormagen und der Schule für Energie
und Dienstleistungen sowie im Juli in der langen Tradition der jährlichen
Jugendlager eine interessante und schöne Begegnung von Jugendlichen aus beiden
Kreisen im Rhein-Kreis Neuss mit zahlreichen Ausflügen und dem Gestalten eines
Grafitti. Ein weiteres Grafitti sei zwischen beiden Kreisen für das kommende
Jahr vereinbart, um das 800-jährige Bestehen der Stadt Mikołów zu
würdigen.
Der Krieg in der Ukraine zeige, wie wichtig
Freundschaft zwischen kommunalen Partnern für den Frieden und die
Zusammenarbeit in Europa sei; Petrauschke brachte seine Hoffnung auf einen
baldigen Frieden zum Ausdruck. Die Vergangenheit habe bereits gezeigt, dass
auch nicht befreundete Staaten Widersprüche überwinden könnten. Es sei gerade
für das Wohl der Jugend wichtig, in der Zukunft zusammenzuarbeiten, und er
könne sich eine Welt in Unfrieden auf Dauer nicht vorstellen.
Im
Anschluss sprach Angela Stein-Ulrich als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees
des Rhein-Kreises Neuss
zu den Mitgliedern beider Partnerschaftskomitees und brachte ihre Freude zum
Ausdruck, dass nach dem vergangenen Jubiläumstreffen nun wieder eine gemeinsame
Sitzung in Mikołów stattfinde. Es gehe heute darum, wie immer laufende
Projekte zu besprechen und im Rückblick auf das Treffen in Schloss Friedestrom
über Vorschläge für den gemeinsam beschlossenen jährlichen Partnerschaftstag zu
sprechen. Es seien in Zons drei Vorschläge vorgestellt worden: der 09.11. eines
jeden Jahres, weil an diesem Tag die erste Partnerschaftsurkunde zwischen den
beiden Kreisen unterzeichnet worden sei. Allerdings sei dieses Datum in Deutschland negativ wie
positiv belastet, der 09.11.1918 mit der Ausrufung der Republik, der 09.11.1938
mit der Reichsprogromnacht und der 09.11.1989 mit dem Fall der Mauer. In der
Zwischenzeit habe sie weiter recherchiert und könne zwei weitere Vorschläge
machen: jedes Jahr am letzten Sonntag im April werde der Welttag der
Partnerstädte begangen und am 30. Juli eines jeden Jahres der Tag der
internationalen Freundschaft, allerdings liege dieser Tag in den Sommerferien.
Gerne höre sie auch die Vorschläge der Mitglieder des Partnerschaftskomitees im
Kreis Mikołów.
Im Anschluss berichtete Stein-Ulrich ausführlich
von der Reise der Bildungskommission des Rhein-Kreises Neuss in den Kreis Mikołów
im Mai 2022, der zu fruchtbaren Ergebnissen geführt habe; so hätten das BBZ
Dormagen und die Schule für Energie und Dienstleistungen in Łaziska Górne
eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen und planten bereits für kommendes
Jahr einen Austausch von Lehrerkräften oder Schülerinnen und Schülern. Auch
habe die Joseph-Beuys-Schule in Neuss (Förderschule für emotionale und soziale
Entwicklung) Interesse daran, mit der Förderschule Maria Grzegorzewsksa in
Mikołów einen ersten Kontakt aufzunehmen, um über Möglichkeiten einer
Kooperation zu sprechen. Die Mitglieder der Bildungskommission seien vom
Aufenthalt im Kreis Mikołów und zum Abschluss in Krakau beeindruckt
gewesen, und sie wolle noch einmal ihren Dank für die so gute Organisation und
die herzliche Gastfreundschaft zum Ausdruck bringen.
Nach dem Vortrag von Stein-Ulrich antwortete Magdalena Locke,
Partnerschaftsbeauftragte des Kreises Mikołów, und ging dabei auf
einzelne von Frau Stein-Ulrich erwähnte Projekte ein. Der Kreis Mikołów
freue sich über die seit vielen Jahren gemeinsam mit Akteuren aus dem
Rhein-Kreis Neuss durchgeführten Projekte; so sei das jährliche Jugendlager das
„älteste“ lobenswerte Vorhaben wegen der Pandemie noch 2020 online ausgerichtet
worden. Dann habe es in diesem Jahr wieder ein Präsenztreffen von Jugendlichen
in Jüchen gegeben; in 2023 wollen die Jugendlichen wieder im Kreis Mikołów
(Ornontowice) zusammenkommen. Während des Aufenthaltes sei geplant, dass die
Künstler/innen Sandro Althaus und Nina Isenrath das vereinbarte und vor kurzem
mit der Stadt Mikołów abgestimmte Grafitti-Kunstwerk in Mikołów
erstellen. Für das kommende Jahr sei Krzysztof Rzeźniczek, der gestern
durch die Kunstakademie in Kattowitz geführt habe, vom Rhein-Kreis Neuss zu
einer Ausstellung seiner Werke eingeladen. Am Vorabend hätten hierzu bereits
Gespräche stattgefunden. Im kommenden Jahr würden die Schüler/innen des Lyceums
II aus Mikołów nach Dormagen fahren und in Zons gemeinsam mit
Schüler/innen des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums einen neuen Stelenpfad eröffnen.
2023 solle nach zweijähriger Pause wieder eine Handballmannschaft aus dem Kreis
Mikołów am Quirinus-Cup in Neuss teilnehmen. Eugeniusz Wycislo, der
frühere Landrat und Ehrenvorsitzende des Partnerschaftskomitees, plane einen
Austausch mit einer Seniorengruppe aus dem Rhein-Kreis Neuss. Hier habe es
bereits erste Kontakte zu den Kultur- und Heimatfreunden Zons gegeben. Nur der
vorgeschlagene Schützenaustausch gestalte sich schwierig.
Zum Abschluss teilte Magdalena Locke mit, dass es
zu den Vorschlägen für den Partnerschaftstag auf Seiten des
Partnerschaftskomitees des Kreises Mikołów noch Diskussionsbedarf gebe und
eine Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden müsse. Es gebe
aber zwei Terminvorschläge: Zum einen den 17.06.1991 (Vertrag zwischen dem
Rhein-Kreis Neuss und den fünf Städten und Gemeinden des späteren Kreises
Mikolów) und der 24.5.2001 (erste Partnerschaftsurkunde zwischen den beiden
Kreisen).
Im Anschluss fand eine kurze Aussprache statt.
Grazyna Nazar, Mitglied im Vorstand von Mikołów, trug das große Interesse
der Sekundarschule in Ornontowice vor, mit dem BBZ Grevenbroich einen
Ausbildungsabschnitt im Bereich Elektromobilität zu vereinbaren, d.h. es würden
Schülerinnen und Schüler aus Ornontowice für drei Monate nach Grevenbroich
kommen, um dort die neuesten fachlichen Erkenntnisse kennenzulernen. Angela
Stein-Ulrich sagte eine Übermittlung des gewünschten Austausches an Herrn
Lonnes zu. Kreistagsabgeordneter Beyen, Vorsitzender des Kulturausschusses des
Rhein-Kreises Neuss, machte den Vorschlag, die 700 Exponate im Haus der
Kulturen im Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit dem Kreismuseum öffentlich zu präsentieren
und hier eine Kooperation mit der Stadt Mikołów einzugehen. Mikołóws
Bürgermeister Piechula sagte ein Aufgreifen des Vorschlages zu. Eugeniusz
Wycislo, Vorsitzender des „Freien Forums“, einer Seniorengruppe im Kreis Mikołów,
berichtete von seiner Teilnahme an vielen Begegnungen zwischen den beiden
Kreisen und betonte, dass es gut sei, dass die Jugendarbeit im Mittelpunkt der
Partnerschaftsarbeit stehe; dennoch wolle er auch die ältere Generation
erwähnen und in diesem Zusammenhang anfragen, wieweit der Rhein-Kreis Neuss
besondere Angebote für Senioren anbiete wie z.B. zum Thema Gesundheit. Es gebe
im Kreis Mikołów 20 verschiedene Seniorenvereine, die sich mit Fragen und
Interessen von Senioren befassen würden.
Landrat Petrauschke antwortete, dass er selber einmal Sozialdezernent im
Rhein-Kreis Neuss gewesen sei, es habe
in Deutschland in den beiden vergangenen Jahrzehnten eine
Einstellungsveränderung gegeben, da viele Senioren bei guter Gesundheit immer
älter würden und sich ganz unterschiedlich auch in Gesellschaft und Politik
engagierten. Er werde sich Gedanken machen, wie eine Unterstützung und
Kooperation möglich sei.
Nach einem Imbiss und dem Austausch von
Gastgeschenken verabschiedete man sich bis zum nächsten Wiedersehen. Auf dem
Weg zum Flughafen machte die Reisegruppe noch einen Abstecher zum
Benediktiner-Kloster Tyniec, wo eine junge Restauratorin sie in die Geschichte
des Klosters einführte und das heutige Klosterleben schilderte. Das Kloster sei
1440 erbaut und von König Kasimir gestiftet worden, nach einer wechselvollen
Geschichte (im 14. Jahrhundert Tartaren-Überfall, im 17. Jahrhundert Kämpfe
zwischen Habsburgern und Russen, im 19. Jahrhundert Vertreibung der Mönche nach
einem großen Brand) kehrten die Mönche erst 1939 wieder in die Abtei zurück;
heute lebten hier zwischen 20 und 30 Mönche, die verschiedene Arbeiten (u.a.
Gartenarbeit, Buchdruckerei, Bierproduktion und Imkerei) ausübten und durch die
Einnahmen das Klosterleben finanzierten.
voraussichtliche finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt |
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Einzahlungen/Erträge |
ca. --,-- € |
Auszahlungen/Aufwendungen |
ca. 8.893,05 € |
personalwirtschaftliche Auswirkungen (zusätzlicher Personalaufwand) |
ja/nein |
Auswirkungen auf das Planjahr |
ca. --,-- € |
Auswirkungen auf die folgenden Haushaltsjahre (Betrachtungszeitraum: 5 Jahre) |
ca. --,-- € |