Beschlussvorschlag:
Das Partnerschaftskomitee nimmt den Bericht zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Nach dem gastfreundlichen und
erfolgreichen Besuch der Bildungskommission des Rhein-Kreises Neus im Mai 2022
im Kreis Mikołów, in dessen Verlauf auch eine Kooperation zwischen dem BBZ
Dormagen und der Schule für Energie und Dienstleistungen in Łaziska Górne
geschlossen wurde, war die Bildungskommission des Kreises Mikołów nun zu
einem Gegenbesuch in den Rhein-Kreis Neuss eingeladen.
In der Zeit vom 17. bis 19. April
absolvierten die 17 Mitglieder der Bildungskommission des schlesischen
Partnerkreises ein interessantes Besuchsprogramm. Die erste Station war das
Berufskolleg für Technik und Informatik (BTI) Neuss, wo die Gruppe von
Schulleiter Edelbert Jansen herzlich empfangen und in einem ausführlichen
Vortrag über die Schule und die Ausbildungsgänge informiert wurde.
Das BTI habe 1.500 Schüler/innen im
Alter von 17 bis 18 Jahren, die in der Mehrheit eine Ausbildung in den
technischen Berufen machten, weil diese beliebter als die Bürojobs seien. Zudem
hätten wegen des Fachkräftemangels die meisten Schüler/innen bereits ein
Jobangebot, bevor sie am BTI ihren Abschluss machten. Daher sei es eine große
Herausforderung für das BTI, die jeweils neueste hochwertige technische
Ausstattung anzubieten, zumal die technischen Innovationen in immer kürzeren
Intervallen benötigt würden, was für eine technisch angepasste Ausbildung in
den Bereichen Informatik und Technik absolut notwendig sei.
Der Rhein-Kreis Neuss als Träger der
Berufsschulen stehe somit vor der Herausforderung, in immer kürzeren
Zeitabschnitten in die neueste technische Ausstattung zu investieren. Er sei
daher dankbar für eine unkomplizierte Kommunikation mit der Kreisverwaltung,
die die jeweiligen Fortschritte ermöglicht hätte.
Nach dieser Einführung lud
Schulleiter Jansen zu einem Rundgang durch die Schulräume ein und erläuterte
seine persönliche Idee der Einführung eines neuen Konzepts. Er habe schon vor
einiger Zeit entschieden, dass es für den Unterricht nicht mehr wie bisher
Klassenräume geben soll. Stattdessen habe
jede Lehrkraft den ihr zugewiesenen Fachraum auf Dauer zur Verfügung, in
dem die benötigte technische Ausstattung
vorhanden sei und für alle Auszubildenden der Schule der jeweilige
Fachunterricht stattfinde. Beispielhaft erläuterte Herrn Jansen die
Ausbildungsräume für Informatik, Sanitärinstallation, die Tischlerwerkstatt,
den Holzschneide- sowie den Raspberry PI-Raum, in dem mit Einplatinencomputern
gearbeitet wird.
Seit 12 Jahren verfüge das BTI auch
über ein Energielabor. Die Energiespeicherung bleibe erst einmal eine
Herausforderung, doch sei er optimistisch, dass im Zusammenwirken des Menschen
mit der Natur eine Lösung gefunden werden könne.
Zum Abschluss des Besuches
informierte Herr Jansen die Besucher/innen, dass im Rahmen der Ausbildung auch
die Fächer Philosophie und Religion auf dem Lehrplan stünden, um den jungen
Menschen vor Augen zu führen, dass sie im Rahmen ihrer Ausbildung Programme
entwickelten, die nicht nur technische, sondern auch Konsequenzen für die
Menschen hätten, und sie dies immer mitberücksichtigen müssten.
Der nächste Tag begann mit einem
Besuch in der Joseph-Beuys-Schule, wo die Mitglieder der Bildungskommission von
Dezernent Tillmann Lonnes herzlich willkommen geheißen wurden. Er freue sich,
dass der Besuch im Rahmen einer deutsch-polnischen Woche mit dem Besuch von
Europaminister Liminski in Schlesien stattfinde. Trotz des unterschiedlichen
Förderkonzepts der Förderschule Nr. 2 Maria Grzegorzewska in Mikołów habe
man sich zum Besuch der Joseph-Beuys-Schule entschieden, da man immer
voneinander lernen könne.
Im Anschluss stellte Schulleiter Gerd
Dittmann die Schule und das Förderkonzept mit dem Schwerpunkt emotionale und
soziale Entwicklung vor. Die Schule habe im August 2000 den Unterricht mit vier
Klassen aufgenommen und sei 2004 in das jetzige, neu erbaute Gebäude,
eingezogen: heute habe die Schule Platz für 120 Schüler/innen. Es
unterrichteten 33 Lehrer/innen (die z.T. auch in Regelschulen abgeordnet
würden) und 2 Sozialarbeiter/innen. In einem Rundgang erläuterte Herr Dittmann
in einzelnen Klassenräumen die Vorgehensweise und Unterrichtsmethoden. Die
Schule habe eine auf die Bedürfnisse der Schüler/innen ausgerichtete
Ausstattung (u.a. viele offene Freiflächen), der Unterricht finde allerdings
mit 10 bis 15 Schüler/innen in größeren Gruppe als in der Förderschule in
Mikołów statt. Ältere Schüler/innen könnten in der Schule ihren
Hauptschulabschluss machen.
Danach ging es weiter zum BBZ
Dormagen, wo Schulleiterin Dr. Kornelia Neuhaus, die Bildungskommission und
insbesondere die Leiterin der Schule für Energie und Dienstleistungen in
Laziska Gorne, Anna Jadasz, herzlich empfing und sogleich auf einen Rundgang
durch die Schule mitnahm.
So konnten die Mitglieder der
Bildungskommission eine Unterrichtseinheit einer Logistikklasse und einer
Klasse von zukünftigen Absolvent/innen zum Chemisch-Technischen Assistenten
begleiten. Beeindruckend war zum Abschluss der Besuch in einer
Flüchtlingsklasse, in der Schüler/innen aus Syrien, Afghanistan, Ukraine und
Russland zusammen die deutsche Sprache lernen und nach einer ersten
Berufsorientierung suchen.
Aufgrund der Kooperationsvereinbarung
soll es baldmöglichst zu einem Aufenthalt von Schüler/innen der Berufsschule
aus Łaziska Górne im BBZ Dormagen kommen.
Nach einem Mittagessen auf Schloss
Dyck wurde die Bildungskommission von Jens Spanjer, dem Geschäftsführer der
Stiftung Schloss Dyck, im Festsaal des Hochschlosses empfangen. Er informierte
die Gäste, dass er Landschaftsarchitekt und Projektmanager auf Schloss Dyck
sei. Das Schloss sei 1094 gebaut worden und über viele Jahrhunderte in
Privatbesitz geblieben. Erst 1999 seien das Schloss und die Gartenanlage (die
1819 als englische Parkanlage entstanden sei) in eine Stiftung überführt
worden, in der u.a. der Rhein-Kreis Neuss, das Land NRW und private Finanziers
Mitglieder im Vorstand seien. Die Hauptaktivitäten seien heute
Gartennetzprojekte, Events und Veranstaltungen.
Angesichts der Klima- und
Energiekrise sei es das Ziel der Stiftung, die Schlossanlage bis 2026
klimaneutral zu machen. Dafür stelle der Bund 3 Millionen Euro zur Verfügung.
Ein Modellprojekt sei die Bekämpfung des Klimawandels zum Erhalt der Bäume im
Schlosspark, denn von insgesamt 600 Bäumen seien 300 stark geschädigt, was mit
der Grundwasserabsenkung durch den Braunkohletagebau zusammenhänge.
Es sei daher notwendig, die
Standfestigkeit der Bäume zu erhöhen, neue Bäume zu pflanzen und die
Biodiversität zu fördern (z.B. Zierpflanzenanbau, Küchengarten seit 2018 und
Photovoltaikanlage im Eingangsbereich). Diese Herausforderung gehe die Stiftung
gemeinsam mit Wissenschaftler/innen und einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch
mit anderen Gartenanlagen in Europa an. In diesem Zusammenhang stehe auch das
Projekt „European Garden Heritage Network“, das als EU-Projekt 2003 gestartet
sei und heute 200 Gartenanlagen in 15 europäischen Ländern umfasse. 2022 habe
Schloss Dyck den europäischen Gartennetzpreis erhalten. Im Rahmen des
EU-Programms Creative Europe plane Schloss Dyck mit seinen Partnern in diesem
Jahr einen zweiten Anlauf für ein EU-Projekt zum Thema nachhaltiger Erhalt
historischer Landschaftsparks, in diesem Rahmen werde im September 2023 auf
Schloss Dyck ein Workshop-Training für Gärtner/innen zum Thema Erhalt
historischer Bäume unter den Vorzeichen des Klimawandels stattfinden. Da die
Antragsfrist Anfang Juni des Jahres liege, bat Herr Spanjer um eine schnelle
Kontaktaufnahme und Zusage der Partnerschaft durch den Botanischen Garten
Mikołów.
Zum Abschluss seines Vortrags
bedankte sich die stellv. Leiterin des Botanischen Gartens, Agnieszka Szyszka,
sehr herzlich bei Herrn Spanjer für den interessanten und aufschlussreichen
Überblick über die vielfältigen Aktivitäten der Stiftung Schloss Dyck. Sie
informierte über ein aktuelles Projekt des Botanischen Gartens Mikołów zum
Thema „climate devastation“: der Botanische Garten sei sehr interessiert an
einer Zusammenarbeit bei dem von Herrn Spanjer geplanten und erläuterten
EU-Projekt und werde hierzu kurzfristig eine Rückmeldung geben.
Der dritte Tag des Besuches begann
mit einer Besichtigung der Auto- und Motorrad-Werkstatt Bosch Car Service
Korschenbroich, wo der Leiter, Robert Jeromin, Aufgaben und Service-Angebote
vorstellte und erläuterte. Zum Abschluss bot er an, in absehbarer Zukunft zwei
Auszubildende des Technischen Schulkomplexes Mikołów für einen Ausbildungsabschnitt
in seiner Werkstatt aufzunehmen.
Als zweite Station des Tages folgte
der Besuch im BBZ Grevenbroich, hier empfing der Schulleiter, Dr. Jörg
Kazmierczak, die Bildungskommission des Kreises Mikołów. Er informierte
über die verschiedenen dualen Ausbildungsgänge der Schule, bevor der Leiter des
Bereiches Elektromobilität, Sebastian Schäfer, den Ausbildungsgang zum
Kfz-Mechatroniker/in vorstellte und dann den Besucher/innen stolz eine der
modernsten Kfz-Ausbildungswerkstätten in Nordrhein-Westfalen zeigte. Hier
dankte er besonders dem Rhein-Kreis Neuss als Schulträger, der es dem BBZ
regelmäßig mit großer finanzieller Unterstützung ermögliche, die Werkstatt auf
neustem technischem Niveau zu halten.
Die Gäste zeigten sich beeindruckt,
und es wurde überlegt, dass noch in diesem Jahr Schüler/innen des Technischen
Schulkomplexes Mikołów einen Ausbildungsabschnitt im BBZ Grevenbroich
absolvieren können. Den Abschluss des Besuches bildete die Einladung der
Auszubildenden im Gastronomiebereich zum gemeinsamen Mittagessen, die die Gäste
aus dem Kreis Mikołów mit einem Dreigang-Menu überraschten, für das es ein
großes Lob gab, weil es in jeder Hinsicht perfekt organisiert und schmackhaft
war.
Höhepunkt des Besuches war am Ende
des dritten Tages eine gemeinsame Sitzung der beiden Bildungskommissionen im
Kreishaus Neuss. Zu Beginn begrüßte Dezernent Lonnes die Mitglieder der
Bildungskommission aus dem Kreis Mikołów und freute sich, dass der
Aufenthalt mit dem gleichzeitigen Besuch von Europaminister Liminski in
Schlesien zusammenfalle; dies mache die Freundschaft zwischen NRW und Schlesien
sowie dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mikołów deutlich. Die
Entwicklung der beiderseitigen Beziehungen sei ein Beispiel dafür, wie
Gegensätze überwunden werden könnten und verwies hier auf die vielen
Partnerschaftsprojekte in den Bereichen Jugend- und Schüleraustausch, Feuerwehr
und Kultur und betonte, dass der Rahmen für diese Zusammenarbeit durch die EU
gesetzt werde, die guten Voraussetzungen sollten beide Kreise auch in Zukunft
nutzen.
In seinem Grußwort bedankte sich
Rainer Schmitz als Vorsitzender des Schul- und Bildungsausschusses des
Rhein-Kreises Neuss für den gastfreundlichen und abwechslungsreichen Aufenthalt
der Mitglieder der Bildungskommission im vergangenen Jahr im Kreis
Mikołów. Der Besuch in den dortigen Berufsschulen sei sehr informativ
gewesen, und er wünsche den Mitgliedern der Bildungskommission des Kreises
Mikołów einen ebenso erfolgreichen Aufenthalt im Rhein-Kreis Neuss.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke
begrüßte die Mitglieder der beiden Bildungskommissionen und betonte angesichts
des Ukraine-Krieges und der weltpolitischen Lage die Bedeutung der
Partnerschaft zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mikołów. Das
heutige Treffen der beiden Bildungskommissionen sei ein Zeichen der
europäischen Kooperation (was die Skulptur der Europa im Vorraum deutlich
mache) und von großer Bedeutung für eine gute (Bildungs-)Zukunft der
Schüler/innen und der jungen Menschen in beiden Kreisen.
Er freue sich, dass mit den
gegenseitigen Besuchen die Schulpartnerschaften für die nächsten Jahre auf
gutem Weg seien und nannte beispielhaft die Verbindungen des
Bettina-von-Arnim-Gymnasiums mit dem Lyceum II in Mikołów und des BBZ
Dormagen mit der Schule für Energie und Dienstleistungen in Łaziska Górne.
Er wünsche sich auch für die Zukunft gute Möglichkeiten für die Begegnungen von
Schulklassen beider Kreise und freue sich heute Abend auf einen regen
Gedankenaustausch.
Zudem habe er mit Freude erfahren,
dass nun der 2019 beschlossene Partnerschaftstag gemeinsam festgelegt worden
sei; in Zukunft würden beiden Kreise jeweils den letzten Sonntag im April als
Welttag der Partnerstädte feierlich begehen.
In ihrem Grußwort betonte Angela
Stein-Ulrich, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises
Neuss, dass es für die weitere Zusammenarbeit wichtig sei, dass sich aus den
Begegnungen der beiden Bildungskommissionen konkrete Partnerschaftsprojekte
entwickelten. Nach den Vorträgen von Kämmerer Martin Stiller über die
Begegnungen der Partnerschaftskomitees der beiden Kreise und die durchgeführten
Projekte seit 2019 und dem Vortrag von Dezernent Lonnes über den Stand der
Bildungsprojekte zwischen beiden Kreisen gehe es nun um die Vereinbarung von konkreten
Austauschvorhaben mit dem Ziel, Schülerinnen und Schüler frühestmöglich
zusammenzubringen und über die EU zu informieren.
In Antwort auf Landrat Petrauschke
bedankte sich Nazar Grażyna, Mitglied im Vorstand des Kreises
Mikołów, für die Gastfreundschaft und die Schulbegegnungen der vergangenen
Tage, sie sei überzeugt, dass es trotz der unterschiedlichen Schulsysteme
möglich und gewinnbringend sei, in der Zukunft viele gemeinsame Schulprojekte
zu entwickeln und durchzuführen. Der Besuch in der Förderschule in Neuss sei
ein besonderes Erlebnis gewesen, auch, wenn das System der Förderschulen in
Deutschland und Polen unterschiedlich sei. Die Bildungskommission sei
begeistert von dem dualen Ausbildungssystem in den Berufsbildungszentren des
Rhein-Kreises Neuss, besonders von dem Besuch der internationalen Klasse im BBZ
Dormagen mit der stellv. Schulleiterin, die aus Polen komme und auch über den
Beschluss für einen gemeinsamen Partnerschaftstag. Daher habe sie den
persönlichen Wunsch für viele gemeinsame Treffen und Bildungsinitiativen in den
kommenden Jahren.
In einem kurzen Statement zeigte sich
Miroslawa Lewicka, Vorsitzende der Bildungskommission des Kreises Mikołów,
erfreut, dass bei dem jetzigen Aufenthalt auch ein Besuch auf Schloss Dyck
stattgefunden habe, so dass eine Kooperation mit dem Botanischen Garten in
Mikołów möglich werde. Für die Zukunft könne sie sich auch eine
Kooperation im Bereich Gesundheit vorstellen.
Im Anschluss hieß Kämmerer Stiller in
polnischer Sprache alle Gäste herzlich willkommen und informierte darüber, dass
er im Februar 2022 die ehrenvolle Aufgabe der Partnerschaftsarbeit zwischen den
beiden Kreisen übernommen habe und dankbar für die interessante Aufgabe sei. Im
folgenden gab Herr Stiller einen ausführlichen Überblick über die Entwicklung
der Partnerschaft zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mikołów
seit den Jubiläumsfeierlichkeiten im Kreis Mikołów in 2019, beginnend mit
der Unterzeichnung der neuen Partnerschaftsurkunde, der Kunstausstellung in
Laziska Gorne, dem Festgottesdienst und dem Erntedankfest auf dem Marktplatz in
Mikołów. Auch während der Corona Pandemie seien beide Kreise in Kontakt
geblieben, so habe z.B. der jährliche Jugendaustausch virtuell stattgefunden.
Im September 2021 habe dann das Jubiläum seine Fortsetzung im Rhein-Kreis Neuss
gefunden mit der Kunstausstellung im Sandbauernhof Liedberg, dem Gottesdienst
im Nikolaus-Kloster und dem Festakt auf Schloss Dyck mit der Auszeichnung der
Mitglieder beider Partnerschaftskomitees, die sich besonders um die 25jährige
Partnerschaft verdient gemacht hätten. Bis zum heutigen Besuch könnten die
beiden Kreise auf weitere Erfolge verweisen, wie den Besuch der
Bildungskommission des Rhein-Kreises Neuss im Mai 2022 im Kreis Mikołów
mit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem BBZ Dormagen und
der Schule für Energie und Dienstleistungen in Łaziska Górne und den
Interessensbekundungen weiterer Berufsschulen im Kreis Mikołów für eine
Kooperation mit den anderen Berufsbildungszentren im Rhein-Kreis Neuss. Mit dem
jetzigen Besuch der Bildungskommission des Kreises Mikołów im Rhein-Kreis
Neuss schließe sich der Kreis und er hoffe, dass sich im Nachgang zu dem Besuch
weitere Partnerschaften zwischen den Schule beider Kreise entwickeln würden.
Zum Abschluss gab Herr Lonnes einen
Überblick über die im Rahmen des Besuches vereinbarten Austauschprojekte:
1.
Die Auto- und Motorrad-Werkstatt
Bosch Car Service Korschenbroich unter Führung von Obermeister Robert Jeromin
habe für die kommende Zeit zwei Praktikantenplätze für Auszubildende aus dem
Kreis Mikołów zugesagt
2.
Die Stiftung Schloss Dyck würde
sich freuen, wenn der Botanische Garten Mikołów, wie bei dem Besuch auf
Schloss Dyck erläutert, bei dem geplanten EU-Projekt „New European Green House
– Heritage Garden Arts and Climate Change“ 2023/2024 Partner werden würde.
Dafür sei ein Eigenbeitrag in Höhe von 20.000,- € notwendig, und es ergehe die
Bitte an den Kreis Mikołów, die Projektpartnerschaft zu ermöglichen.
3.
Die Museumsleitung Zons werde
Kontakt mit dem Kulturhaus Mikołów und dem Schlesischen Museum in
Kattowitz für einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch aufnehmen, um über eine
mögliche gemeinsame Ausstellung im kommenden Jahr zu sprechen.
4.
Der jährliche Jugendaustausch
werde fortgeführt, dieses Jahr würden wieder Jugendliche des Rhein-Kreises
Neuss in den Kreis Mikołów fahren.
Im Anschluss dankte Iwona Smorz,
Leiterin der Bildungsabteilung im Kreis Mikołów, für das eindrucksvolle
Programm und die große Gastfreundschaft und betonte, dass auch aus ihrer Sicht
Investitionen in die Bildung von Jugendlichen in Deutschland und in Polen von
besonderer Wichtigkeit seien, z.B. für das Erlernen von Fremdsprachen, das in
den jeweiligen Schulplänen aufgenommen werden sollte. In der Bildungskommission
des Kreises Mikołów seien vier Schuldirektoren vertreten, die an einer
Kooperation mit Schulen im Rhein-Kreis Neuss sehr interessiert seien. In diesem
Zusammenhang machte sie auf die Möglichkeit der finanziellen Förderung von
Austauschvorhaben durch EU-Förderprogramme aufmerksam.
Barbara Pepke, Vorsitzende des
Kreistags Mikołów, betonte ebenfalls die Bedeutung der Bildungskooperation
zwischen beiden Kreisen, machte aber auch den Vorschlag in Zukunft im Bereich
Gesundheit zusammenzuarbeiten, hier gebe es viele Ideen und Vorschläge auf
Seiten des Kreises Mikołów.
Landrat Petrauschke antwortete
hierauf, dass ein Austausch über ärztliche Versorgung in Deutschland möglich
sei, z.B. über die Themen ambulante- und Krankenhausversorgung sowie über den
Mangel an Pflegekräften.
Tadeusz Sliwa, Schulleiter der
Förderschule Nr. 2 in Mikołów teilte mit, dass der Besuch in der
Joseph-Beuys-Schule in Neuss beeindruckend gewesen sei, doch gebe es zu große
Unterschiede zu dem Förderkonzept seiner Schule, daher würde er sich über die
Benennung einer anderen Förderschule im Rhein-Kreis Neuss (z.B. mit dem Schwerpunkt Autismus) freuen, um dann einen
Lehreraustauch organisieren zu können.
Das Programm wurde durch eine
Stadtführung durch Neuss und einen geführten Besuch des Quirinus-Münsters sowie
einer Besichtigung des Kölner Doms mit abschließendem Abendessen in der Kölner
Altstadt abgerundet. Der Besuch endete mit einem stimmungsvollen Abendessen und
Musik im Weißen Haus in Neuss.
voraussichtliche finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt |
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personalwirtschaftliche Auswirkungen (zusätzlicher Personalaufwand) |
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Auswirkungen auf die folgenden Haushaltsjahre (Betrachtungszeitraum: 5 Jahre) |
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