Sachverhalt:
Die Kreistagsfraktionen von CDU, FDP, UWG/Freie
Wähler und Zentrum hatten zur Sitzung des Kreisausschusses am 20.09.2023 den
als Anlage beigefügten Antrag
„Musterstandort für die Ladesäuleninfrastruktur im Rhein-Kreis Neuss“ gestellt.
Mit dem ebenfalls als Anlage beigefügten Schreiben hat der Landrat die Firma EnBW
angeschrieben und den o. g. Antrag übersandt.
Mit Datum vom 20.11.2023 hat Frau Michelle
Müssig, Transaktionsmanagerin West der EnBW mobility+ AG und Co. KG per Email
die folgende Rückmeldung an die Verwaltung gegeben:
Grundsätzlich wäre der von Ihnen genannte
Standort prädestiniert für die Errichtung einer unserer Schnellladeparks.
Dennoch sehen wir bis zur Errichtung eines Ladeparks an dem Standort noch ein
paar erhebliche Hürden zu überwinden, die ich Ihnen gerne darstelle:
- Die Fläche ist katasteramtlich als
„Fläche besonders funktionaler Prägung/Parken“ ausgewiesen. Wir gehen
davon aus, dass wir hier maximal die Genehmigung für ein paar Ladesäulen
erhalten könnten. Ein Ladepark in unserem Sinne mit WC, Aufenthaltsfläche,
Überdachung, PV-Anlage für eine gute Aufenthaltsqualität während des
Ladens (hier hilft auch ein Blick auf unsere Internetseite: Ausbau Schnellladenetz|EnBW), kann hier vom Baurecht her aus
heutiger Sicht nicht errichtet werden. Ermöglichen könnte dies lediglich
ein neuer bestandskräftiger Bebauungsplan, der erst noch zu erstellen und
zu verabschieden wäre.
- Die Fläche liegt des Weiteren im
Schutzstreifen der Bundesautobahn. Es bedürfte einer Sondergenehmigung,
diesen Schutzstreifen zu bebauen. Diese wird erfahrungsgemäß von der
Bundesautobahn nur in ganz wenigen Sonderfällen erteilt.
- Ähnlich verhält es sich hier mit der
Bundesstraße. Die Fläche liegt im Schutzstreifen der B 29. Auch hier wäre
eine Sondergenehmigung von Straßen NRW erforderlich.
- Schlussendlich muss der Standort noch
mit Infrastruktur ausgestattet werden (Strom Mittelspannung, Wasser,
Abwasser etc.). Eine Frage für den örtlichen Versorger mit welchem Aufwand
und welchen Kosten die Erschließung verbunden wäre und wer die Kosten
dafür trägt.
Zusammengefasst aus unserer Sicht ein
langes, zähes behördliches Verfahren. Da für die Verkehrswende die Zeit drängt,
könnten wir diesen Straßenabschnitt aus unserer Sicht schneller mit
Ladeinfrastruktur ausstatten, wenn wir Adressen der EigentümerInnen freier
Flächen im Industriegebiet rund um die Jagenbergstraße hätten. Gerne sind wir
bereit, dort Flächen zu pachten oder
zu kaufen. Der Vorteil wäre, dass die Flächen im Industriegebiet bereits
erschlossen sind und der bürokratische Genehmigungsprozess um einiges geringer
wäre.
Allerdings kommen wir nur schwer an
Eigentümerdaten heran. Sie könnten uns weiterhelfen, wenn Sie bei potenzielle
GrundstückseigentümerInnen anfragen würden, ob sie erlauben, dass ihre
Kontaktdaten an uns weitergegeben werden. Gerne sind wir dann bereit, mit
diesen EigentümerInnen bezüglich der Errichtung eines Ladeparks in Kontakt zu
treten.
In diesem Sinne würde ich mich über eine
weitere Zusammenarbeit und eine baldige Rückmeldung Ihrerseits freuen.
Die Verwaltung prüft derzeit
Unterstützungsmöglichkeiten für die Anregungen der Firma EnBW.