Beschlussempfehlung:
Der Mobilitätsausschuss
nimmt das Kreisstraßen- und Radwegeneubauprogramm 2024 zustimmend zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Das aktuelle Kreisstraßen- und
Radwegebauprogramm 2024 beinhaltet sowohl den Neubau des kombinierten Geh- und Radweges entlang der Kreisstraße
K 12 von der L 380 bis zur Reuschenberger Str. in Dormagen als auch den Ersatzneubau der Niersbrücke an der Kreisstraße 14 in Korschenbroich
zur Stadtgrenze Mönchengladbach.
Der letztjährige
Beschluss zum Neubau des Radweges entlang der K 12 konnte aufgrund der
fehlenden Bewilligung durch den Zuwendungsgeber von der Verwaltung nicht
umgesetzt werden.
Mit Schreiben vom
18.01.2024 (siehe beigefügte Anlage) hat Herr Verkehrsminister Oliver Krischer
Herrn Dezernenten Gregor Küpper eine Bewilligung für beide Maßnahmen und
Aufnahme in die Förderprogramme Nahmobilität 2024 und kommunaler Straßenbau
2024 in Aussicht gestellt.
Bei der Radwegemaßnahme handelt es
sich um den Neubau eines kombinierten Rad-/ und Gehweges in Zweirichtung
entlang der anbaufreien Kreisstraße K 12 in Dormagen. Die Kreisstraße K 12
verläuft in nordöstliche Richtung von der L 36 in Dormagen-Straberg über
Dormagen-Horrem bis Dormagen-Zons. Der vorliegende Planungsbereich betrifft den
Abschnitt der K 12 zwischen L 380 und der Reuschenberger Straße.
Mit der vorliegenden Baumaßnahme werden die folgenden Ziele
verwirklicht:
·
erstmalige Herstellung einer verkehrssicheren Rad- und Fußwegverbindung
zwischen L 380 und
der Reuschenberger Straße bzw. Bundesstraße B 9
·
Netzschluss zum Radwegenetz der K 12
·
Anbindung von Freizeitzielen
Die Länge der
Radwegmaßnahme beträgt ca. 1.700 m.
Der v. g. Streckenabschnitt der K 12 weist
keine separate Rad-/ Fußgängeranlage auf. Der Rad-/Fußgängerverkehr wird auf
den beiden ungesicherten Mehrzweckspuren geführt. Die Verkehrsbelastungen aus
der Bundesverkehrszählung betragen für Personenkraftfahrzeug 10.431 Kfz/Tag und
für Schwerverkehr 704 Kfz SV/Tag. Der Radverkehrsanteil liegt bei 65 Rad/Tag. Eine Benutzung dieses Bereiches als Fußgänger
und Radfahrer beinhaltet ein hohes Gefährdungspotential und ist folglich als Rad-
und Fußwegverbindung unattraktiv.
Im Zuge der
Planung des baulich getrennten Rad-/Gehweges findet eine Veränderung und
Neuaufteilung des vorhandenen Querschnittes der K 12 zwischen der Landstraße L
380 und der Reuschenberger statt. Die heutige Fahrbahn (7,50 m) wird unter
Wegfall der Mehrzweckspuren auf der Nordwestseite verlagert. Der geplante
Rad-/Gehweg wird auf der Südostseite von der Fahrbahn durch einen
Sicherheitstrennsteifen abgetrennt.
Seitens des
Rhein-Kreises Neuss werden konsequent Lückenschlüsse und Angebotsverbesserungen
im Radwegenetz vorgenommen, um die Attraktivität des Radwegenetzes zu steigern
und die Verkehrssicherheit der Radfahrer im Kreisstraßennetz zu erhöhen. Des
Weiteren wird durch die Maßnahme ein Anreiz zur Benutzung des umweltfreundlichen
Verkehrsmittels Fahrrad geschaffen.
Die Grunderwerbsverhandlungen für die
Radwegemaßnahme sind vollständig abgeschlossen, so dass alle für den geplanten
Radwegebau benötigten Flächenanteile zur Verfügung stehen. Die
Ausführungsplanung ist einvernehmlich mit der Stadt Dormagen und der
Kreispolizeibehörde abgestimmt.
Bei der heutigen Niersbrücke handelt
es sich um eine Bogenbrücke mit oben liegender Fahrbahn (Kreisstraße 14). Der
Ersatzneubau der Stahlbetongewölbebrücke wurde erforderlich, weil die Konstruktion aus dem Jahr 1937 stammt und
in den 80er Jahren bereits umfangreich saniert werden musste. In den
zurückliegenden Jahren sind immer wieder neue Risse an den alten Betongewölben
festgestellt worden, die durch ein langfristiges Monitoring unter
gutachterlicher Expertise begleitet wurden. Als Folge der fortschreitenden
Rissbildung am Gewölbe war eine Ablastung des Brückenbauwerks auf 24 t
erforderlich geworden.
Durch eine Begutachtung Ende 2016 ist dann letztendlich der
Ersatzneubau und zeitgleich die Beschränkung des Verkehrs auf eine Fahrspur bis
zum Neubau der Brücke entschieden worden.
Mit der konkreten Vorplanung für den Ersatzneubau − einschließlich der einvernehmlichen
Abstimmung mit der Stadt Mönchengladbach als beteiligter Baulastträger und
einer Vielzahl von Träger Öffentlicher Belange sowie der Einholung aller
Genehmigungen bei der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf − hat die Verwaltung dann im Jahre 2017
begonnen. Der Genehmigungserlass für den Ersatzneubau wurde dem Rhein-Kreis
Neuss und der Stadt Mönchengladbach im März 2023 durch die BR Düsseldorf
erteilt.
An dem Bauwerk befinden sich zahlreiche Versorgungsleitungen, welche
zum Teil auch schon im Vorfeld durch die betroffenen Versorgungsunternehmen
umgelegt worden sind. Um den Eingriff in das Gewässer Niers so gering wie
möglich zu halten, ist die Gründung des neuen Bauwerks auf den vorhandenen
Fundamenten vorgesehen. Hierzu soll die bestehende, in Querrichtung 4-teilige
Dreigelenk-Bogenbrücke unter Erhalt der Fundamente abgebrochen werden. Bei dem
geplanten neuen Bauwerk handelt es sich um ein 1-feldriges, schiefwinkliges
Stahlbeton-Rahmenbauwerk mit beidseitigen Überbau-Kragplatten. Der
Stahlbetonrahmen wird dabei auf die im Baugrund verbleibenden Fundamente des
vorhandenen und zum Abbruch vorgesehenen Bauwerks gegründet und konstruktiv
angeschlossen. Die Widerlagerwände sind parallel zur Niers angeordnet.
Im Zuge des Ersatzneubaus der Brücke wird auch der heutige
Straßenquerschnitt im Brückenbereich aufgeweitet, um Querungshilfen für
Radfahrer und Fußgänger im Zuge der parallel zur Niers verlaufenden Rad-/ und
Gehwege zu schaffen (u.a. Niers-Radwanderweg).
Bei einem Neubaubauvolumen von ca.
2,300 Mio. € beträgt der kreiseigene Investitionsanteil rund 0,690
Mio. € für die beiden Baumaßnahmen.
Die entsprechenden Haushaltsmittel stehen
für die Maßnahme zur Verfügung.