Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Stiftung Schloss Dyck zur Kenntnis.
Sachverhalt:
1. Bericht 2014
Mit rund
230.000 Besuchern erreichte die Stiftung Schloss Dyck im Jahr 2014 das beste
Ergebnis der letzten fünf Jahre (Anlage). Im Durchschnitt der letzten
Jahre lag die Besucherzahl bei rund 200.000, das Jahr 2014 lockte somit rund 15
% mehr Besucher in die Anlagen von Schloss Dyck.
In den letzten
Jahren hat die Stiftung intensiv an den Angeboten von Ausstellungen, der Qualität
der Veranstaltungen und am Pflegezustand von Schloss und Park gearbeitet sowie
eine eigene Gastronomie entwickelt. Der Vorstand geht davon aus, dass sich
dieses ausgezahlt hat.
Bei den
Veranstaltungen war die am dritten Advent zu Ende gegangene Schlossweihnacht
ein großer Erfolg. Mit rund 44.000 Besuchern hat sich die Schlossweihnacht zur
besucherstärksten Veranstaltung entwickelt. Insgesamt ist die Stiftung mit den
Veranstaltungen zufrieden, mit der illumina, den Classic Days, den
Gartenfestivals, dem Familienfest und den Konzertveranstaltungen wird ein
abwechslungsreiches Programm geboten.
Positiv sieht
die Stiftung das zunehmende ehrenamtliche Engagement sowohl bei großen als auch
bei kleineren Veranstaltungen. Ob beim Familienfest des Rhein-Kreises Neuss,
bei den Classic Days, den Schlosskonzerten der Freunde und Förderer, dem
Niederrhein-Musikfestival oder dem Schlosslauf, immer mehr Menschen engagieren
sich in Schloss Dyck.
Im von Fürst
Joseph vor knapp 200 Jahren angelegten Landschaftspark hat die Stiftung mit
rund 300.000 Blumenzwiebeln und mit einer der größten Hortensiensammlungen
Deutschlands besondere Akzente gesetzt. Der Sturm Ela hat Schäden angerichtet,
im Vergleich zu anderen Parkanlagen sind diese jedoch als verhältnismäßig
gering einzustufen. Vorstand und Parkleitung gehen davon aus, dass die seit
mehr als 10 Jahren intensive Großbaumpflege im Park von Schloss Dyck größere
Schäden verhindert hat. Die Stiftung Schloss Dyck betreibt gezielt eine
Baumpflege, die über die Pflege zur Erhaltung der Verkehrssicherungspflicht
hinausgeht. So werden regelmäßig Kronenrückschnitte bei einzelnen Großbäumen
durchgeführt, um Windlasten zu reduzieren. Die Spendenbereitschaft für das
Nachpflanzen von Bäumen hat sich sehr positiv entwickelt.
Im Schloss
hat sich die Ausstellungsreihe Gartenfokus, in der in diesem Jahr Fotografien
japanischer Gärten gezeigt wurden, erfolgreich etabliert. Aufgrund der
positiven Resonanz der Besucher wird die Stiftung dieses in den kommenden
Jahren fortsetzen und plant deshalb im Schloss keine neuen Ausstellungen zur
modernen Kunst.
Mit den
Angeboten an Spielmöglichkeiten für Kinder und dem im Frühjahr unter der Regie
der Stiftung neu eröffneten Restaurant Botanica hat die Stiftung ein Angebot
für eine breite Zielgruppe entwickelt. Besonders die sehr positive Resonanz auf
das Botanica hat die Erwartungen der Stiftung übertroffen.
Als Zentrum
für Gartenkunst und Landschaftskultur und Träger des Europäischen Gartennetzwerkes
EGHN stehen die vielfältigen Aktivitäten zur Gartenkultur für die Stiftung
deutlich an erster Stelle. Die Verleihung des Europäischen Gartenpreises ist
nach fünf Jahren nun etabliert und fand nahezu bundesweit in vielen Medien Erwähnung.
Die Vermarktung von Gärten über das EGHN konnte weiter entwickelt werden. So
wurde z.B. ein Gartenreiseführer für die Region Bretagne mit Mitteln des
dortigen Tourismusverbandes herausgegeben. Das von der EU geförderte Projekt
Hybrid Parks wurde mit einer Konferenz in Köln abgeschlossen. Infos dazu sind
unter www.hybridparks.eu
zu finden. Bundesweit hat die Stiftung als Zentrum für Gartenkunst und
Landschaftskultur unter anderem durch das touristische Projekt
Gartenkulturreisen zwischen Rhein und Weser ebenfalls deutlich an Bekanntheit
gewonnen. Darüber hinaus wurde der Vorstand der Stiftung im Oktober von 16
Landesverbänden zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und
Landschaftskultur gewählt. Die damit verbundene Funktion steht in engem Zusammenhang
mit den Inhalten der Stiftung und hilft die Bekanntheit von Schloss Dyck weiter
zu stärken.
Insgesamt hat
die Stiftung Schloss Dyck das bereits zur Stiftungsgründung formulierte Ziel erreicht,
als Kultureinrichtung ohne feste öffentliche Zuschüsse für den laufenden
Betrieb auszukommen. Der Stiftungsrat hat in diesem Jahr das zweite Mal in
Folge ein positives Jahresergebnis feststellen können.
Aus Sicht des
Vorstandes wurde dieses vor allem durch die guten Rahmenbedingen, die die Stifter
mit den Investitionszuschüssen, dem eingebrachten Stiftungskapital und der
Finanzierung der gut 10-jährigen Aufbauphase geschaffen haben. Der Rhein-Kreis
Neuss hat dazu einen maßgeblichen Anteil beigesteuert und hilft auch der Stiftung
heute z.B. bei der Finanzierung und Abwicklung der noch laufenden Sanierungsarbeiten.
Dennoch ist
das Erreichen der schwarzen Null für die Stiftung alles andere als leicht. Wer
die Erfüllung seines Stiftungszweckes aus Stiftungskapitalzinsen finanzieren
muss, hat es bei der derzeitigen Zinslage schwer. Die Stiftung Schloss Dyck hat
hier sehr frühzeitig gegengesteuert und die eigene Ertragskraft mit
umfangreichen Maßnahmen gestärkt. Wenn das Modell des zuschussfreien Betriebs
auch in Zukunft erfolgreich sein soll, braucht die Stiftung aus Sicht des
Vorstandes sowohl Personen als auch Organisationen, die sich für die Sache
begeistern und unterstützen. Um die kulturhistorisch bedeutende Anlage im
Rhein-Kreis Neuss dauerhaft erfolgreich entwickeln zu können, braucht es viele
Besucher, engagierte Mitarbeiter, ehrenamtlich Tätige, Sponsoren sowie eine
gute Zusammenarbeit mit den Stiftern aber auch weitere Zustiftungen. Eine
erneute Zustiftung hat die Stiftung am Ende des Jahres 2014 von der Sparkasse
Neuss erhalten.
2. „GartenKulturReisen“
In der letzten Sitzung des Kulturausschusses am 27.10.2014 wurde nachgefragt, wie die Vermarktung von den 50 Gärten in Nordrhein-Westfalen angenommen würde.
Nach Aussage der Stiftung Schloss Dyck kann nur ein Bruchteil der aus den Vertriebsaktivitäten entwickelten Reisen erfasst werden, da nicht konkret bekannt ist, wie viele große und kleinere Veranstalter GartenKulturReisen oder auch Bausteine in deren Programme aufgenommen haben. Der Katalog ist nicht nur zur Bewerbung der eigenen buchbaren Angebote geplant, sondern ist vor allem eine Imagebroschüre, die andere Reiseveranstalter animieren soll, Gärten in NRW mit in ihre Programme aufzunehmen.
2014 wurden 14 EGHN-GartenKulturReisen über art cities REISEN eingebucht. Zu den beliebtesten Reisen zählten „Wasserschlösser, Parks und Gärten im Münsterland“, „Besondere Gärten entlang der deutsch-niederländischen Grenze“ oder auch die Ostwestfalen-Tour. Daneben wurden im Rahmen von Ausstellungsreisen im Rheinland z.B. das Schloss Dyck oder das Schloss Benrath gebucht. Dies gilt auch für Ausstellungsreisen in das „Von der Heydt-Museum“ Wuppertal, die z.B. zusammen mit dem Skulpturenpark Waldfrieden angeboten wurden. Darüber hinaus flossen bei verschiedenen Reisen Einzelbausteine der GartenKulturReisen in andere Kulturprogramme mit ein.
Für 2015 wurden bei art cities REISEN bislang 8 Reisen eingebucht. Dies sind 30% mehr als im Vergleich zum Vorjahr.
Gespräche mit Interessenten lassen erwarten, dass die GartenKulturReisen von vielen Veranstaltern beworben werden. Alle Teilnehmer der Informationsreise im September 2014 planten, in unterschiedlicher Weise Reisen aufzulegen. Dies reichte von Mehrtagesreisen bis zu Tagesausflugsfahrten zu einzelnen EGHN-Standorten.
Zwischen Buchung und Realisierung von Reisen im Gruppenbereich liegen in der Regel 6 bis 12 Monate. Deshalb wirken die vielen Vertriebsmaßnahmen auch noch weit in das Jahr 2015 hinein.