Sachverhalt:
Die Kreise und kreisfreien Städte (Vorhaltung Entsorgungsanlagen) sowie die kreisangehörigen Gemeinden (Einsammlung und Transport) sind als öffentlich - rechtliche Entsorgungsträger gemäß § 15 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) verpflichtet, die in ihrem Gebiet angefallenen überlassungspflichtigen Abfälle aus privaten Haushaltungen und Abfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen (Gewerbeabfälle) zu entsorgen.
Um einen besseren Überblick über die Abfallmengenentwicklung
zu erhalten, werden in den folgenden Darstellungen neben den Mengenangaben für
das Jahr 2008 auch die der Jahre 2007 und 2006 aufgeführt.
1. Entwicklung der Hausmüllmengen (incl. DSD)
Die Entwicklung der Hausmüllmengen einschließlich der getrennt
gesammelten Wertstoffmengen ist in Anlage 1 dargestellt.
Die Gesamtmenge der Abfälle aus privaten Haushalten ist im Vergleich zu 2007 um
ca. 3 % gesunken.
Bei Betrachtung der Einzelfraktionen fällt auf, dass besonders bei den Glasverpackungen mit ca. 12 % und den
Leichtstoffverpackungen (gelbe Tonne/Sack) mit fast 17 % deutliche Rückgänge zu
verzeichnen sind. Auch bei den Papier- und Pappeabfällen ist die Menge
rückläufig (7 %), was in erster Linie auf die Einführung gewerblicher
Altpapiersammlungen in einigen Kommunen des Kreises zurückzuführen sein dürfte.
Auch zurückgegangen sind die Mengen bei dem über die graue Tonne gesammelten
Restmüll (2 %) sowie beim Sperrmüll (3 %). In der Sperrmüllmenge enthalten sind
1.231 t an Elektronikschrott, der von den Städten und Gemeinden separat
eingesammelt und zu der auf dem Betriebsgelände der Wertstoffsortier- und
Abfallbehandlungsanlage (WSAA) errichteten Übergabestelle gebracht wird. Ferner
werden an dieser Übergabestelle auch haushaltsübliche Altgeräte aus Gewerbe-
und Dienstleistungsbetrieben sowie öffentlichen Einrichtungen zurückgenommen.
In 2008 lag diese Menge bei 117 t. Von der Übergabestelle aus werden die nach 5
Kategorien differenzierten Altgeräte im Auftrag der Gerätehersteller bzw. für
eine Kategorie (weiße Ware) im Auftrage des Kreises der Verwertung zugeführt.
Mit den Altgeräten, die über die Privatanlieferstationen erfasst wurden (785
t), ergibt sich somit eine Gesamtmenge an Elektronikschrott von 2.133 t, was
umgerechnet fast 4,8 kg pro Einwohner bedeutet. Die im Elektro- und
Elektronikgesetz formulierte Zielvorgabe von 4 kg pro Einwohner und Jahr wird
somit im Kreis deutlich eingehalten.
Erneut leicht erhöht (2 %) hat sich die Menge der über die Biotonne sowie
die Grünbündelsammlung erfasste Menge, die der Kompostierungsanlage in
Korschenbroich zugeführt wurde. Deutlicher mit fast 8 % fällt dagegen der
Anstieg bei den Privatanliefermengen aus (s. Anlage 2).
2.
Entwicklung der sonstigen Abfälle 3.
Ein- und Ausgänge WSAA
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Aus den dem Kreis überlassenen und der WSAA zugeführten Abfällen konnten durch
Sortierung und Behandlung somit noch 41.054 t dem Restmüll entzogen und
verwertet werden. Mit den direkt verwerteten Abfällen (114.064 t, s. Anlage 3)
ergibt sich somit eine Gesamt-Verwertungsmenge von 155.118 t, was eine Quote
von
51 % bedeutet. Die Differenzmenge zwischen Eingang und Ausgang der WSAA ergibt
sich zum einen aus dem Rotteverlust aus der biologischen Behandlung des
Hausmülls und zum anderen dadurch, dass die Abfall- und Wertstofflager nicht
vollständig zum Stichtag 31.12. geleert waren.
Neben den 107.015 t nicht mehr verwertbaren Restabfällen aus der WSAA wurden
weitere 17.920 t Abfälle der Müllverbrennung zugeführt. Bei dieser Menge
handelt es sich um Abfälle, die aufgrund ihrer Zusammensetzung und
Eigenschaften nicht in der WSAA behandelt wurden. Zu nennen sind hier
beispielsweise Klärschlämme, Abfälle aus Krankenhäusern und Altenheimen sowie
Restabfälle aus der privatwirtschaftlichen Verwertung (WSAA) von externen
Abfällen durch die Fa. EGN. Insgesamt verbrannt wurden in 2008 somit 124.935 t.
4.
Schadstoffmengen
Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises können schadstoffhaltige Abfälle aus
Haushaltungen an den in den einzelnen Städten und Gemeinden regelmäßig
eingesetzten Schadstoffmobilen (kostenlos) sowie an den Privatanlieferstationen
auf den Deponien Neuss-Grefrath sowie Grevenbroich-Neuenhausen abgeben.
2007 |
2008 |
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Schadstoffmobil |
264 t |
269 t |
Privatanlieferstationen |
168 t |
171 t |
Aus vorstehender Tabelle ist zu erkennen, dass die Menge, die über das
Schadstoffmobil und an den Privatanlieferstationen eingesammelt wurde, nahezu
konstant geblieben ist.
Für vergleichbare Abfälle aus dem Kleingewerbe, öffentlichen Einrichtungen und
Arztpraxen hat der Rhein-Kreis Neuss ein Gewerbeschadstoffmobil eingesetzt. Ca.
80 % der Nutzer sind mittlerweile Ärzte bzw. medizinische Einrichtungen. Dies
ist nicht zuletzt das Ergebnis einer vom Kreis aufgrund bestehender
Rechtsvorschriften durchgeführten Aufklärungskampagne, die darauf abzielte,
dass keine medizinischen Abfälle aus Arztpraxen mehr über den Restmüll (graue
Tonne) entsorgt werden dürfen. Die Erfassung dieser Abfälle in den Praxen
erfolgt mittels spezieller Abfallgefäße. Die Entsorgungskosten werden nicht
nach dem Gewicht, sondern nach Volumen und Anzahl der genutzten Behältnisse
berechnet. Es werden Behältnisse von 30 l, 50 l und 60 l angeboten. Wie die
nachfolgende Tabelle zeigt, ist bei den Arztpraxen ein Zuwachs im Vergleich zu
2007 zu verzeichnen.
2007 |
2008 |
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Gewerbe u. öffentl. Einrichtungen |
11 t |
12 t |
Arztpraxen |
Anzahl Gefäße: 957 Gesamtvolumen: 48 m³ |
Anzahl Gefäße: 1.059 Gesamtvolumen: 53 m³ |