Sachverhalt:
Vorabinformation:
Der Bereich HIV-/AIDS-Prävention ist eingebettet in die Produktgruppe 53.7 - Gesundheitsplanung und -förderung des Gesundheitsamtes. Die zuständige Mitarbeiterin ist die Diplom-Sozialpädagogin Gabriele Neumann. Darüber hinaus bietet das Gesundheitsamt durch die Produktgruppe 53.6 (Amtsärztlicher Dienst) eine Prostituierten-Sprechstunde sowie eine Sprechstunde zu sexuell übertragbaren Erkrankungen an. Die verantwortliche Mitarbeiterin ist Dr. Karin von Vietinghoff.
Der Präventionsansatz geht über die Vermittlung von Wissen zu Übertragungswegen des HI-Virus hinaus. Die Thematik HIV/AIDS ist eingebettet in ein umfassendes Konzept zur Sexualaufklärung, das von Frau Neumann mit großem Engagement in Schulen und Jugendeinrichtungen vermittelt wird.
Zu den konkreten Fragen nimmt das Gesundheitsamt wie
folgt Stellung:
ad 1) Fallzahlen für den Rhein-Kreis Neuss:
Fallzahlen für den Rhein-Kreis Neuss können bedauerlicherweise nicht benannt werden. Das Robert-Koch-Institut führt detaillierte Statistiken lediglich für Großstädte. Daten mit Relevanz für andere Gebietskörperschaften werden zusammen unter „übriges Land“ subsumiert.
Auszüge mit diesen Daten sind dem Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Institutes zu entnehmen.
ad 2) Präventionsprogramm für besondere Zielgruppen
Im Rhein-Kreises Neuss gibt es nicht - wie in Großstädten wie Köln oder Düsseldorf typische Szenetreffs, in denen besonders gefährdete Zielgruppen in größerer Zahl anzutreffen sind. Daher konzentrieren sich die Bemühungen des Gesundheitsamtes auf die Ansprache von Jugendlichen. Dies geschieht überwiegend durch schulische Unterrichtsveranstaltungen, in Jugendeinrichtungen oder im Rahmen von Sonderaktionen z.B. im Rahmen des Welt-Aids-Tages (01. Dezember).
Auf gezielte Anfrage werden darüber hinaus für alle sozialen Gruppierungen (so auch für Migrantinnen und Migranten) Präventions- und Aufklärungsangebote unterbreitet.
Speziell für Prostituierte unterhält das Gesundheitsamt zudem eine ärztliche Prostituierten-Sprechstunde (STD-Angebot). Hier besteht für diese Zielgruppe die Möglichkeit, sich in einem geschützten anonymen Rahmen beraten, untersuchen und behandeln zu lassen.
ad 3) Multiplikatoren-Arbeit (Lehrer /
Freizeiteinrichtungen / weitere psychosoziale Berater
Auf Nachfrage werden Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikatoren angeboten, beispielsweise für Lehrkräfte oder Mitarbeiter in Jugendeinrichtungen.
ad 4) Aus welchen anderen Säulen besteht die
Präventionsarbeit (AIDS-Berater/Ehrenamt/Ärzte/…)
Das Gesundheitsamt hat eine enge Kooperation mit zahlreichen Institutionen und Fachleuten aufgebaut, die Kontakt mit relevanten Zielgruppen haben. Diese unterstützen die Aidsberaterin umfangreich in ihrer Präventionsarbeit.
Diese sind u.a.:
§ örtliche Verwaltungen (Jugendämter, Sozialämter, Ausländerämter)
§ Drogenberatung
§ AIDS-Schwerpunktpraxis in Neuss
§ Lebenshilfe
§ Marienhaus, Kapitelstr., Neuss
§ Caritasverband mit diversen Einrichtungen
§ Kontaktstelle für Obdachlose
§ Wichernhaus, Neuss
§ Raphaelshaus Dormagen
§ Frauen beraten Frauen, donum vitae
§ diverse Jugendzentrum (z.B. Café Greyhound, Neuss, Jugendtreff des Bürgerzentrums Kontakt Erfttal)
§ Sozialpädagogische Wohngemeinschaften in Neuss und Kaarst
§ St.-Josef- und St-Alexiuskrankenhaus
§ Lukas- und Joh. Etienne-Krankenhaus,
§ Dienststellen der Polizei aus Neuss und Grevenbroich.
ad 5) Wie stellt das Gesundheitsamt die kollegiale
Supervision unter den AIDS-Beratern sicher?
Die Präventionsfachkraft des Gesundheitsamtes nimmt regelmäßig an AIDS-Fachtagungen der Gesundheitsämter NRW und an den AIDS-Seminaren der Youthworker NRW teil. Des Weiteren werden auf Regionaltreffen der Gesundheitsämter Probleme der Aidsthematik regelmäßig erörtert.
ad 6) Welche Mittel sind im Haushalt für den Bereich der
Prävention diesbezüglich vorgesehen und welche Rolle spielt die
Kommunalisierung der Landesmittel für den Rhein-Kreis Neuss?
Der RKN beschäftigt eine Mitarbeiterin in Vollzeit für den Bereich der HIV/AIDS-Aufklärung, ferner eine Ärztin mit einem Stellenanteil von rund 5 Stunden / Woche. Außerdem findet über einen Gesundheitsaufseher und drei Ärztinnen / Ärzte eine regelmäßige Beratungstätigkeit in infektionssensiblen Bereichen statt (2 Stunden / Woche ). Im Haushalt sind jährlich 3.500,- Euro für Präventionsmaßnahmen vorgesehen.
Zur Kommunalisierung der Landesmittel gibt es nur spekulative Ansätze.